Lesenswert, aber nicht das beste Buch des Autors

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crazzoline_leseratte Avatar

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Michael Tsokos bietet allen Rechtsmedizin begeisterten Leser*innen mit Band 2 der Sabine Yao Reihe ein interessantes und kurzweiliges Leseerlebnis.

Der Einstieg in die Geschichte ist direkt rasant. Ein aus Jordanien stammender Junge wird vermisst, ein ehemaliger Polizeipräsident wurde erschossen und ein totes Ehepaar wirft Fragen auf.

Der Schreibstil, die Kapitellänge und die wechselnden Blickwinkel haben mir sehr gut gefallen. Der Autor bleibt hier seinem Stil treu.
Als Rechtsmedizin Fan fand ich die Kapitel aus dem Obduktionssaal wieder sehr interessant.

Was die Geschichte angeht, hat mir dieser Band nicht ganz so gut gefallen, wie Band 1 "mit kalter Präzision.

Der Fokus war mir dieses Mal zu wenig auf Sabine Yao und der Polizistin Monti, sondern zu sehr auf Hassan Khalaf, dem jordanischen Ex-Geheimdienstler, der zunächst allein versucht, den jordanischen Jungen zu finden.

Ich hätte mir gewünscht, dass die Ermittlungserfolge mehr durch die Erkenntnisse Yaos nach den Obduktionen erfolgen.

Das Ende kam für mich recht abrupt und bei mir sind auch noch ein paar Fragen offen geblieben. Was genau steckt hinter den Entführungen? Ist es Zufall, dass bereits der 2. Junge entführt wurde? Worin liegt das genaue Motiv?

Die am Anfang erwähnten weiteren Leichen stehen in keinem Zusammenhang mit dem eigentlichen Fall. Sie werden am Ende noch einmal kurz erwähnt, sie haben aber keine Relevanz.

Das Buch liest sich flüssig und es kommt keine Langeweile auf. Dennoch fehlt es mir dieses Mal ein wenig an Thrill.

Ein lesenswertes Buch, aber nicht das Beste des Autors.