Humorvolles Familienchaos

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mythenmetzfan Avatar

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Mit „Mit Opa am Canal Grande“ hat Susanne Fülscher ein humorvolles Familienchaos inszeniert. In den ersten beiden Kapiteln, also in der Leseprobe wird erst einmal ein kleiner Einblick in das Leben der einzelnen Familienmitglieder gewährt. Für Mutter Astrid beginnt nach beinahe 20 Jahren Mutterschutz und Hausfrauenzeit endlich wieder die berufliche Karriere. Trotz des damit verbundenen Stresses sieht sie besser aus denn je und bekommt auf einem von ihr organisierten Kongress prompt Angebote von einem deutlich jüngeren, gutaussehenden Mann. Natürlich lehnt sie ab, wie es sich für eine Frau gehört, deren Ehe anscheinend gerade erst wieder aus der Krise gekommen ist. Der Sohn und die Tochter, beides Studenten, könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine ein Musterschüler mit Stipendium ist kaum zu Hause, sondern studiert und lebt mit seiner Freundin in der Schweiz. Die Tochter hat gerade so das Abi geschafft, ist von ihrem Studium angeödet, notorisch pleite und hängt deswegen ständig zu Hause herum. Der Vater betreibt einen Sexshop, allerdings weiß man nicht so genau, ob das im Laufe der Handlung noch wichtig ist, oder ob das nur zum Aufpeppen gedacht ist. Und schließlich Opa Johann, Astrids Schwiegervater, der nach dem Tod seiner geliebten Frau nun seinen zweiten Frühling erlebt, besonders seit ihn seine Enkelin in die Geheimnisse von „Gesichtsbuch“ eingeweiht hat.
Danach beginnt die Handlung prompt dadurch, dass Opa eine Freundschaftsanfrage von Emiliana, einer Italienerin mit einer Vorliebe für deutsche Literatur, bekommt. Opa beginnt prompt mit ihr zu schreiben und zu flirten, weil er denkt sie sei eine rassige Italienerin jenseits der sechzig.
Da endet die Leseprobe leider schon, aber da man aus der Beschreibung entnehmen kann, dass Emiliana in Wahrheit Opa Johanns Enkelin ist, das Ergebnis eines amourösen Urlaubsabenteuers vor fünfzig Jahren, und dass sich die ganze Familie schließlich auf den Weg nach Venedig macht, um die Familie kennenzulernen, kann man sich schon auf ein lustiges Abenteuer freuen, bei dem das Chaos, ein paar Familienstreitigkeiten, aber auch -versöhnungen nicht ausbleiben werden.
Alles in Allem weckt die Leseprobe die Neugier und macht Hunger auf mehr von dieser peppigen Komödie.