Wer ist Emilia?

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lerchie Avatar

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Astrid hatte eine internationale Fachtagung organisiert, erfolgreich, davon war sie überzeugt. Sie wollte sich gerade umziehen, als Opa Johann anrief. Es war schon spät und sie versuchte so schnell wie möglich wieder aufzulegen, denn ihr Tag war noch nicht zu Ende. Sie wurde noch in der Doc Chengs’s Bar erwartet. Vielleicht konnte sie den Weg für einen neuen Auftrag ebnen.
Professor Hermsdörfer lud sie auch gleich an seinen Tisch ein und bestellte Champagner. Astrid war die Trinkerei nicht gewohnt, es war auch schon halb zwei. Sie ging, ohne Verabschiedung zum Fahrstuhl. Da begegnete ihr Wäckerlin, der ihr schon die ganze Zeit Avancen machte. Doch sie hatte gerade ihre Ehe gerettet und ließ sich nicht darauf ein. Doch Wäckerlin ließ ihr keine Ruhe und rief sie, kaum ´war sie in ihrem Hotelzimmer, an. Er wollte mit ihr Kaffee trinken. Doch sie sagte entschieden nein.
Lucie lag in ihrem Bett und betrachtete ihre Kontoauszüge. Sie war mit zweihundertachtzig Euro in den Miesen, das musste sie wieder auffüllen. Vielleicht gab ihr ja ihr Opa was und den Rest würde sie in dem Erotikladen ihres Vaters erarbeiten müssen. Sie hielt nichts von Sexspielzeugen, aber es brachte Geld in die Kasse und das war die Hauptsache. Opa rief sie zum Frühstück. Er hatte eingekauft und Lucie freute sich. Es war selten genug, dass er mal mit anpackte. Doch sie wurde misstrauisch und fragte ihn, was er wolle. Er kam nicht in Facebook und auch sei schaffte es mit dem von ihm angegebenen Passwort nicht. Sie richtete ihm ein Neues ein und lockte ihm 150 Euro aus der Tasche, die er ihr sogar schenkte. Und gleich vertiefte sich Opa Johann wieder in Facebook. Eine neue Freundschaftsanfrage aus Mestre, einem Vorort von Venedig war bei ihm eingegangen. Sie hieß Emilia und trotz mangelnder Sprachkenntnisse bestätigte er die Anfrage und wartete auf Antwort, die auch alsbald eintrudelte. „Im Anfang war die Tat, Mister“ schrieb sie, was immer das auch heißen mochte. Doch Opa wollte das herausfinden und schrieb gleich zurück. Am Abend kreuzte endlich ihre Mutter auf. Sie hatte eingekauft. Sie sagte es sei anstrengend aber sehr schön gewesen und Lucie hatte schon Angst, sie sei einer dubiosen Sekte beigetreten, so leuchtete sie von innen. Emilia, das klang nach einem prächtigen Weibsbild mit allem, was dazu gehört. Er vermutete vielleicht in den besten Jahren, vielleicht auch sechzig, siebzig oder auch schon achtzig Jahre alt. Opa liebte italienische Frauen, war er doch vor seiner Ehefrau mit einer Italienerin zusammen gewesen. Nach Hildes Tod war er nach Italien gefahren, nur um zu erfahren, dass auch sie verstorben war. Sie schrieb ihm immer wieder zurück, manchmal schnoddrig frech wie Lucie. Doch wer war sie? Nur eine neugierige Person, die ihn aus irgendeinem Grund kennenlernen wollte? Ihm saß die Furcht im Nacken, dass irgendwer oder –was diese Brieffreundschaft zerstören würde, und alles wie früher wäre. Langweilig und mit Siebenmeilenschritten Richtung Grab.
Der Klappentext: Damit hat bei den Conradys keiner gerechnet: Plötzlich steht die junge Italienerin Emilia vor der Tür und behauptet, Opa Johann sei ihr Großvater. Das Entsetzen bei Mutter Astrid ist groß, aber Opa erinnert sich tatsächlich an ein amouröses Abenteuer vor über fünfzig Jahren! Also reist man sofort nach Venedig, um die neue Familie kennenzulernen. Franka, die Italienischkurse gibt, will allerdings von ihrem unbekannten Erzeuger nichts wissen. Deshalb schreibt sich Opa Johann erst mal inkognito bei ihr im Kurs ein – und die ganze Familie muss mit! Amore mio oder Himmel hilf, denn jetzt geht der deutsch- italienische Familientrubel erst richtig los.
Die LP ließ sich gut und flüssig lesen. Ist diese Emilia wirklich Opas Johanns Enkelin? Warum hat ihre Großmutter sich nicht an Opa Johann gewandt als sie schwanger war? Die LP hat mich neugierig gemacht und ich möchte das Buch sehr gerne vorablesen!