Opa’s dunkle Vergangenheit

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Zum Inhalt:
Der noch agile Opa Johannes lernt über Facebook die Italienerin Emilia kennen. Nichts weltbewegendes, aber als diese Emilia plötzlich eines Tages vor der Türe steht und verkündet, dass sie eine Enkelin von ihm sei, gerät Opa Johannes und die Familie Conrady doch tüchtig durch einander. Der Opa kann sich zwar kaum an etwas erinnern, aber es lässt ihn nicht in Ruhe und so beschliesst er, in Italien zu versuchen die Mutter von Emilia, seine ev. Tochter, kennen zu lernen. Kurz entschlossen reist er mit seiner Schwiegertochter Astrid und Enkelin Lucie, der Kröte, nach Venedig. Was die drei Conradys dort alles anstellen und was ihnen alles widerfährt, ist denn auch der Inhalt dieser Geschichte.

Zum Buch:
Was mir bei der Leseprobe schon gefallen hatte, hat sich auch durch das ganze Buch fortgesetzt. Ein leichter, flüssiger Erzählstil bei welchem man sich sehr schnell in der Geschichte fühlte und mit den einzelnen Familienmitgliedern mit leben konnte. Es gab für mich nie einen Durchhänger oder Überlängen. Die Ereignisse folgten sich immerfort und liessen die Spannung, zwar nicht auf sehr hoch, doch aber ständig gut animiert bestehen. Man fühlte sich fast, als wäre man bei Opa, Astrid oder Lucie mit dabei, wenn sie durch die Gassen Venedigs flanierten und dort den Charme der Lagunenstadt in vollen Zügen genossen.
Auch die verschiedenen Hauptpersonen, von Opa Johann bis hin zu Lucie wurden sehr gut charakterisiert und man konnte sich recht gut in sie einfühlen. Die verschiedenen weiteren Personen welche man im weiteren Verlaufe des Buches kennen lernte, konnte man ebenfalls recht gut fassen, blieben aber teilweise eher etwas undurchsichtig. Aber für den Fortgang der Geschichte genügte es vollkommen.
Viel Tiefe ist in der Geschichte nicht enthalten, aber das tut dem ganzen auch keinen wirklichen Abbruch. Es ist eine leichte Geschichte die von und mit den Figuren lebt und natürlich auch von den vielen Kurzbeschreibungen zu den Örtlichkeiten Venedigs. Was mich allerdings etwas weniger überzeugt hat, ist einerseits das erste Kapitel. Dieses kommt mir letztlich eher fast als kleiner Fremdkörper in diesem Buch vor, denn es hat mit dem gesamten übrigen Verlauf der Geschichte praktisch keine Beziehung. Eine nähere Beschreibung der Familie Conrady und da vor allem natürlich von Opa und seinen Erinnerungen hätte mindestens ebenso gepasst und wäre dabei nicht so Abseits stehend. Der andere nicht ganz optimale Punkt ist für mich die Schlussphase der Geschichte. Dieser hätte doch etwas ‚knalliger‘, ich meine damit vor allem emotioneller gestaltet werden können.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch, abgesehen von den zuvor erwähnten Kleinigkeiten, sehr gut gefallen. Es ist eine Geschichte die unterhält, berührt und auch amüsiert, aber nichts für Freunde von Nervenkitzel und Angstschweissbädern. Einfach eine leichte und sehr gut unterhaltende Familiengeschichte. Ein Buch für einige wirklich entspannte Lesestunden und damit nur zu empfehlen. Sie erhält von mir satte 4 Sterne.