Netter Roman

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marielu Avatar

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Die 20-jährige Jule steht im Drogeriemarkt und ärgert sich über ihren Chef, Herrn Polanski, hat der Sklaventreiber sie doch schon wieder zu einer Doppelschicht am Samstag eingeteilt. Plötzlich wurde sie von der Kundin Frau Bär angesprochen, die ihre Sonnencreme zurück geben möchte, da sie sich mit ihrer Freundin gestritten hat und diese nun nicht mehr mit ihr in den sonnigen Süden will. Kurzerhand beschließt Ottilie Bär, Jule mit in den Urlaub zu nehmen und flunkert dem Marktleiter auch noch etwas vor, von wegen schwer Herzkrank und Jule soll noch einmal mit ihr in den Urlaub fliegen. Zähneknirschend stimmt Polanski zu, Jule frei zu geben. Auf was hat Jule sich da eingelassen? Schließlich kennt sie die ca. 70-jährige Frau Bär kaum. Kann sie auf den Kanaren tanzen oder muss sie eine Beerdigung organisieren. Der Urlaub gestaltet sich ganz anders als erwartet und Jule findet Ottilie oft nur peinlich, was sie aber nicht daran hindert Ottilie in ihr Herz zu schließen. Zurück in Deutschland meint Jule Ottilies Sohn, der keinen Kontakt mehr zu seiner Mutter hat, darauf aufmerksam zu machen dass seine Mutter immer mehr vergesslich wird und seine Hilfe braucht, doch der will seine Mutter prompt so schnell wie möglich entmündigen lassen. Zu allem Überfluss hat Ottilie eine Reise in die Berge zur Versöhnung mit ihrer Freundin Hildchen gebucht und natürlich soll Jule mit, obwohl diese Hildchen gar nicht leiden kann.

Vom Cover und Titel her, hatte ich eigentlich einen Roman erwartet der mit den Gegensätzen von Jung und Alt im Urlaub witzig umgeht. Da hatte ich mich getäuscht, die Urlaubsreise umfasst ungefähr ein Drittel des Buches. In diesem Roman geht es mehr darum wie sich eine Freundschaft zwischen Ottilie und Jule entwickelt, das Thema Demenz sowie Homosexualität wurde mehrfach angerissen. Die Protagonisten wurden sehr genau beschrieben so dass ich mir sie sehr gut vorstellen konnte. Im Vergleich zu Ottilie und Jule fand ich Hildchens Charakter allerdings etwas zu grob. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und langweilig wurde es mit dem Buch nie.

Fazit: Ein netter Roman den man leicht lesen kann.