Trauer

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meldsebjon Avatar

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Wie verarbeitet es ein junger Mensch, wenn eine ebenfalls junge Person stirbt, die er den größten Teil seines Lebens gekannt hat? Valentina D'urbano führt das dem Leser vor Augen. So, dass man am Liebsten mitheulen würde.
So viele Gedanken gehen Beatrice durch den Kopf, als sie am Sarg ihres Freundes Alfredo steht. Sie denkt an die Vergangenheit, wie man sich kennen gelernt hat. Und an einige Dinge, die man gemeinsam erlebt hat. Später beschließt sie, wegzugehen von diesem Ort, weil sie mit der Trauer nicht leben kann. Als ob die Trauer zurückbliebe an diesem seltsamen Ort, wo die reicheren der Armen leben. Wo man die Wohnung nicht verlassen kann, weil sonst jemand anderes einzieht. Wo man sich Prügeleien so lange anhört, bis wirklich jemand schwer verletzt wird. Wo einfach seltsame Regeln gelten.
Der Leser erfährt sofort, dass jemand gestorben ist, aber nicht wie. Und da Beatrice sich die Schld daran zu geben scheint, ist eine natürliche Spannung da, die die Autorin geschickt aufrecht erhält, indem sie immer wieder kleine Brocken des Geschehens hinwirft. Sie spricht eine bidhafte, klare Sprache, die man gerne liest. Und gerne weiterlesen würde...