Ein Leben in der Festung

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eskimo81 Avatar

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Beatrice wächst im Viertel La Fortezza auf. Ihre Eltern mussten sehr früh heiraten und haben auch heute noch Geldsorgen. Einen Stock über ihrer Wohnung lebt ein Mann mit seinen drei Jungs. Alfredo wird zu Bea's bestem Freund, nachdem sie ihm geholfen hatten, als der Vater mal wieder Alfredo verprügelt hatte. Aus einer guten Freundschaft, im Viertel waren sie nur als die Zwillinge bekannt, wird Liebe, aus Liebe Hass und Verzweiflung.

Valentina D'Urbano schafft das unmögliche. Sie schreibt über eine Gemeinschaft, die am Rande der Existenz lebt. Keine Polizei betritt das Viertel freiwillig, man hilft sich selbst. Die ruppige und harte Art von Bea wird so lückenlos rüber gebracht, dass man sich richtig gut in die Szenen versetzten kann. Man leidet mit Bea mit und hofft, dass sie doch noch den Absprung schafft.
Man merkt die Zweifel, das unglücklich sein und vor allem auch die Überforderung.


Eine glaubhafte Geschichte die unglaublich unter die Haut geht. Das Buch hat eine melancholische Seite und überzeugt mit Tatsachen, Witz und Charm kommen kaum vor, was das gesamte Werk aber umso realistischer an den Leser bringt.


Einzig der Schluss, der fand ich zu Klischeehaft - irgendwie unpassend.