Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung

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kladde Avatar

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Ein schönes Cover mit einem langem Titel. Später weiß man, das ist Beatrice, die immer von ihrem Wohnort im Elend und Dreck weg wollte.
Es beginnt mit der Beerdigung von Alfredo, der nur 21 Jahre alt wurde. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Beatrice, die seit der Kindheit mit diesem Nachbarjungen befreundet ist und beide wurden die Zwillinge genannt, weil sie ständig zusammen waren. Am Tag der Beerdigung erinnert sich Beatrice an verschiedene Episoden aus der Vergangenheit und wie sie Alfredo zum ersten Mal gesehen hat.
In einem Haus im Armenviertel, das von Kriminalität, Gewalt, Drogen etc. bestimmt ist, wächst Bea mit ihrem Bruder bei Eltern auf, die sich um Arbeit bemühen und ihre Kinder nicht schlagen. Anders Alfredo, der mit seinen zwei Brüdern einen Vater ertragen muss, der ständig besoffen ist und die Söhne schlimm verprügelt. So flüchtet er sich meistens in die Wohnung von Bea, wo Bea's Mutter ihn wie einen eigenen Sohn behandelt.
Bea kann einmal mit der Jugendgruppe der Kirchengemeinde ans Meer fahren und genießt dort ihre schönsten Wochen – ohne Alfredo. Doch als sie zurückkommt ist alles verändert und sie versucht krampfhaft Alfredo von seiner Drogenabhängigkeit zu retten.
Sehr einfühlsam und unter die Haut gehend ist die Schilderung dieses kurzen Lebens im Ghetto.