Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung

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solengelen Avatar

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Das Cover, in schwarz-weiß gehalten mit einer melancholisch schauenden jungen Frau, hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Auch der Titel macht neugierig.
Beatrice und Alfredo wachsen gemeinsam in einem ärmlichen Viertel, der Festung, auf. Einem Viertel in dem Gewalt und Kriminalität an der Tagesordnung ist. Hier leben die Ärmsten der Armen, die, die ganz unten sind. Niemand möchte dort durchfahren, geschweige denn wohnen.
Beatrice hat Glück mit ihrer Familie, ihre Eltern lieben sie und ihren Bruder, sie haben Träume, Träume von Ferien am Meer. Alfredo hingegen geht durch die dunkelste Hölle, er und seine Brüder werden von seinem Alkohol anhängigen Vater ständig verprügelt, ja fast zu Tode geprügelt.
In ihrem Viertel werden sie die Zwillinge genannt, sie sind ständig zusammen.
Für Beas Traum erfüllt sich der Traum, sie kann für ein paar Tage aus der Festung ausbrechen, bei ihrer Rückkehr verändert sich ihr Leben.
Der Abstieg Alfredos nimmt ihr die Zeit für Träume, ja raubt ihr die Kraft für andere Dinge.
Durch den von der Autorin gewählten Schreibstil ist man sofort im Buch "gefangen". Sie nimmt den Leser mit auf eine "Reise", die man selbst so sicher nicht erleben möchte. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der an einer berührenden, ja ungewöhnlichen Geschichte interessiert ist.