Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung

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Am Valentinstag schreibe ich über ein Buch in dem es um die Liebe geht. Wie passend. Allerdings ist es eine andere Geschichte über die Liebe. Keine mit Romantik und Happy End. Obwohl der Schauplatz Italien ist auch nicht mit Sonne, Strand und Meer.

Was das für eine Liebesgeschichte sein soll? Eine wunderbare. Eine ungewöhnlich. Eine echte. Eine hinter einer rauen Fasade. Hinter Traurigkeit und Einsamkeit. Hinter Angst und Hoffnung. In diesem Buch geht es nicht nur um die Liebe. Es geht auch um Freundschaft und um das Leben, dass nicht immer zauberhaft ist.

Die Geschichte spielt sich in einem kleinen Dorf ab das von allen nur "Die Festung" genannt wird. In der Festung gibt es scheinbar keine Gesetze. Solange keiner der Bewohner außerhalb der Festung ärger macht, macht auch die Polizei keinen ärger. In dieser Welt, scheinbar ohne Perspektiven, wachsen Bea und Alfredo auf, die von allen nur "Zwillinge" genannt werden, weil sie immer zusammen sind. So ist es nicht verwunderlich, dass sich aus dieser Kinderfreundschaft auch die erste Liebe entwickelt.

Doch die Liebe ist nicht wie in anderen Beziehungen/Geschichten. Die Liebe scheint weder romantisch noch wirklich liebevoll. Es ist zeitweise eine Hassliebe. Es gibt kein miteinander, aber es auch auch nicht ohne den anderen. Valentina D'Urbano wählt eine sehr direkte Sprache, eine teilweise sehr lieblose Sprache. Dennoch die Liebe ist da. Hinter den harten Worten, hinter der harten Realität. Die Sprache passt zu dem Ort, zu den Menschen, zu der Geschichte.

Anfangs ist nicht klar in welche Richtung die Geschichte gehen wird. Langsam nimmt Valentina D'Urbano den Leser mit in die Festung. In ein Leben ohne Perspektiven, dafür mit Gewalt und Drogen. Dadurch lernt der Leser die Personen in dem Roman kennen und die Handlungen sind nachvollziehbar.

"Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung" ist der Debütroman von der 29jährigen Valentina D'Urbano aus Rom. Sie gewann die Buchveröffentlichung durch einen Schreibwettbewerb, den sie logisch gewonnen hat.

Ich hoffe, dass Valentina D'Urbano noch weitere Bücher schreibt und diese veröffentlichen kann. Dieser Debütroman hat mich überzeugt. Absolut empfehlenswert für Leser die vor melancholischen Geschichten nicht zurückschrecken.