Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung

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isabell Avatar

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Beatrice lebt mit ihrer Familie in La Fortezza, die Festung, denn die Häuser, in denen sie wohnen, für die haben sie keinen Mietvertrag, denn sie haben sie einfach besetzt. Das Leben in diesen Häuser bzw. in dieser Gegend ist nicht schön, sondern es ist geprägt von Armut, Gewalt, Drogen, Gesetzeslosigkeit, .... Die Menschen, die hier leben, haben wenig Chancen auf ein anderes Leben und sie kennen zum größten Teil auch kein anderes Leben. Das Buch beginnt mit der Beerdigung Alfredos, dem Zwilling von Beatrice, bzw. wurden die beiden Zwillinge genannt, da sie immer aufeinanderhockten. Alfredo hat sehr viel Zeit bei der Familie von Beatrice verbracht, nachdem er als 8-jähriger von seinem Vater so sehr verprügelt worden ist, das die Mutter von Beatrice ihm erste Hilfe geleistet hat. Danach wurde er ein Teil ihrer Familie. Alfredo und Beatrice wurden älter und während Beatrice einen Schritt heraus aus dem Elend suchte, rutschte Alfredo immer tiefer in den Sumpf hinein. Er nahm schließlich Drogen.
In ihrem Buch schildert die junge Autorin das ganze Elend eines jungen Lebens und die Geschichte hat mich sehr berührt. Während ich zu Beginn noch die Hoffnung hegte, dass auch irgendetwas was ich mit Italien verbinde, nämlich schöne Landschaft, tolles Wetter, gutes Essen,Musik,nette fröhliche Menschen, hier Erwähnung finden würde, so wurde ich enttäuscht. Die Geschichte ist genauso traurig wie ihr Titel. Alles ist trist und grau. Trotz allem hat mich das Buch nicht völlig herunter gezogen, da ich nicht so gelebt habe und keine schreckliche Kindheit hatte. Andere Geschichten, die einem selber zustoßen könnten, zermürben einen noch mehr und so bin ich froh, dass die Autorin einen Weg für sich gefunden hat.