Was treibt den Täter an? Rache, Rituale, Kindheitserinnerungen?

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flotteranton Avatar

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In der Universitätsstadt Uppsala treibt ein Serientäter sein Unwesen. Jeweils gegen Mitternacht wurde eine junge Frau vergewaltigt, gewürgt und das letzte Opfer getötet. Als Expertin für Täterprofile wird die Psychiaterin Nathalie Svensson zur Hilfe gerufen. Obwohl sie gerade privat große Probleme hat, ist ihr dieser Fall ein persönliches Anliegen, denn das letzte Opfer ist die Tochter ihrer Freundin.

Es handelt sich hier bereits um den dritten Band aus der Reihe um Nathalie Svensson. Für mich war es sowohl das erste Buch des Autors Jonas Moström als auch dieser Reihe. Das Personenregister zu Beginn war da schon sehr hilfreich, um die Beziehungen der Mitwirkenden untereinander kennen zu lernen. Ansonsten handelt es sich um einen abgeschlossenen Fall, der trotz der Hinweise auf vorherige Begebenheiten problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Von den Charakteren gefiel mir Johan Axberg, der mehr ein Kommissar der Tat ist als ein Theoretiker besser als Nathalie Svensson. Dabei kann ich noch nicht einmal den Finger drauflegen und sagen woran das lag.

Der Autor hat einen sehr flüssigen, detaillierten und detailreichen Schreibstil. Das führte für mein Empfinden zwischendurch hin und wieder zu einem Spannungsverlust. Andererseits konnte ich mir die Lokalitäten dadurch sehr gut bildlich vorstellen.

Zur Spannung tragen die verschieden Perspektivwechsel (Ermittler, Täter, potentielles Opfer) bei. Mir haben insbesondere die kurzen Kapitel aus Sicht des Täters gut gefallen. Mehrere Tatverdächtige und entsprechende Wendungen in den Ermittlungen sorgen ebenfalls für Spannung. Ich konnte gut miträtseln und mitfiebern, ob der Täter gefasst werden kann bevor eine vierte Frau ihm zum Opfer fällt.

Insgesamt ein gut aufgebauter Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt und trotzdem nicht langweilig ist.