Ein bisschen am Thema vorbei

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tänja_radi Avatar

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Nach dem Klappentext dieses Buches und den Stimmen dazu hatte ich einen feministischen Roman erwartet. Der Einstieg war auch genau so. Die Protagonistin möchte eine Abtreibung und bekommt sechs Tage Überlegen aufgebrummt.

Es war klar, dass die Autorin dann etwas zur Geschichte drum herum erzählt. Sicherlich notwendig, da es auf die Entscheidung Einfluss nimmt. Aber meiner Meinung nach verliert sie sich dabei in einer totalen Nonsens Story. Diese ist wirklich unterhaltsam geschrieben. Skurill, was der Protagonistin da so alles geschieht und sehr lustig.

Die Überlegungen zum Thema Abtreibung und generell den Rechten der Frauen gehen aber leider etwas unter. Erst am Ende haut die Autorin noch ein paar handfeste Statements raus. Das erweckte den Eindruck, als habe sie ihr Ziel zwischendurch wirklich aus den Augen verloren.

Auch mag ich die Verknüpfung von feministischen Themen und Nonsens gar nicht. Ich sehe das zwar auch so, dass feministische Literatur gerne unterhaltsam sein darf. Aber hier wird aus einer grundlegenden Debatte eine kleine Nebensache oder sogar ein großer Witz?

Von daher als Unterhaltungsroman okay, als Meinung zum Thema Abtreibung eher dünn.