Etwas enttäuschend

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lili_an Avatar

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Hedda- die Protagonistin- ist eine super liebenswerte, quirlige Norwegerin mit der man sofort und spontan Freundschaft schließt.

Man erlebt in den ersten Kapiteln mit, wie ihr bisheriges Leben nahc und nach aus den Fugen gerät: Ihr Freund macht Schluss, sie verliert ihren Job, sie ist so pleite, dass sie sich nichts mehr leisten kann. Und zudem wirde sie auch noch ungewollt schwanger - doch eine 'spontane' Abtreibung ist nicht drin.

Nach dem Klappentext dachte ich, dass sich das Buch auf das Thema ungewollte Schwangerschaft, Recht am eigenen Körper und selbstbestimmtes Frauenbild fokussiert.
Leider werden Heddas Probleme etwa so priorisiert, wie ich sie oben aufgelistet habe: Liebeskummer, Geldsorgen, und recht Beiläufig die Schwangerschaft.

Ich dachte, dass der Titel "Mittwoch also" - der sich offensichtlich auf den geplanten Abtreibungs-Termin bezieht - Programm wäre. Also dass das Buch sich mit Heddas Gedanken etc. in den Tagen bis dahin beschäftigt. Doch Fehlanzeige.
Das Buch verliert sich ziemlich im Chaos von Heddas Leben (das sie scheinbar nur aus Verpeiltheit und Faulheit nicht auf die Reihe kriegt).

Es ist zwar durchaus unterhaltsam und nimmt einen mit in die Welt einer jungen Frau, die mit Geldproblemen auskommen muss und ihr Leben neu strukturieren muss. Doch die Schwangerschaft hier als Hauptthema zu handeln ist schon etwas abwegig.
Leider werden die Versprechungen von Klappentext und Titel nicht eingehalten und man bekommt eher eine kleine Geschichte, die gut, komisch und einfühlsam geschrieben ist - aber das wars auch schon.