Thema top, Umsetzung mau

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sarah_catherine Avatar

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Hedda ist 33, freiberufliche Autorin und einigermaßen mit ihrem Leben zufrieden und angekommen. Nach der Trennung von Lukas, der sich einfach nie ganz auf sie einlassen wollte, flüchtet sie aus ihrer gewohnten Umgebung. Auf ihrem Weg durch halb Europa lässt sie sich auf einen One-Night-Stand mit Milo ein, nur um dann kurze Zeit später zu Hause festzustellen, dass sie schwanger ist. Lukas? Milo?
Hedda schwimmt - sie ist überfordert mit allem. Mit dem Arzt, der ihr ein paar Tage Bedenkzeit gibt, obwohl sie doch die ganze Zeit nichts anderes tut, als "darüber" nachzudenken. Mit der Frage, ob Lukas der Vater sein könnte, oder doch Milo, der ihr hinterher reist, aber ihr eigentlich hauptsächlich lästig ist mit seinen verrückten Ideen und seinem unsteten Leben.
"Mittwoch also" ist für einen Teil des Buches ein wunderbarer Titel. Eine ganze Weile kann man Heddas Chaos gut nachvollziehen, das Für und Wider, und eine ganze Weile ist auch der Schreibstil, der genau das widerspiegelt, unterhaltsam. Für mich ist es beim Lesen irgendwann umgeschlagen, und ich war genervt von all den gedanklichen Sprüngen und der Art und Weise, wie Hedda sich um ihre Entscheidung drückt. Die einzige sympathische Person in diesem Buch war für mich Heddas Freundin Kika, und die kommt kaum vor. Schade, ich hatte mir vom Titel, Cover und den ersten Seiten mehr erhofft. Über Abtreibung zu schreiben, auch über eine so schwierige Entscheidung, finde ich klasse, aber mir ist es schlussendlich zu lapidar geworden, weil Hedda meiner Meinung nach verantwortungslos mit der Situation umspringt und weder die Situation der Schwangerschaft noch sich selbst ernst nimmt. (Außerdem stört es mich, dass statt "Snowden" an allen Stellen "Snowdon" steht.)