Ein solider Krimi, mit einer wenig überraschenden Auflösung

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spannungsjaegerin Avatar

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Ich habe schon einige Bücher von Arno Strobel gelesen und die konnten mich alle durchweg überzeugen und begeistern, weswegen sich seine neuen Bücher schon vor Ankündigung einen Platz auf meiner Leseliste gesichert haben. Leider ist dieser Thriller meinen Erwartungen nicht gerecht geworden und für mich war es weit von einem typischen Thriller des Autors entfernt.

Max Bischoff verschlägt es zu inoffiziellen Ermittlungen in den kleinen Weinort Klotten. Dort wartet ein Geheimnis auf ihm, welches mehr als zwanzig Jahre zurückliegt und in das er Licht ins Dunkel bringen soll. Er trifft auf einen Ort, in dem jeder ein Geheimnis verbirgt und das irgendwie mit allem zusammenhängt. Er gräbt immer tiefer und die Fragen, die er stellt, können gefährlich für sein Leben werden...

Arno Strobel gelingt es sehr gut, dass man gleich mit dem ersten Satz in die Geschichte findet. Der Einstieg gestaltet sich ruhig, aber es wird schnell deutlich, dass über dem ganzen Ort ein Geheimnis liegt. Mit dem ein oder anderen schafft es der Autor, das Interesse des Lesers zu wecken. Es finden sich wieder kurz gehaltene Kapitel, bei denen Max Bischoff verfolgt wird, aber zwischen drin finden sich auch andere Kapitel, die zunächst noch mehr Fragen aufwerfen statt zu lösen.

Während ich den Einstieg noch gelungen, wenn auch verhältnismäßig ruhig fand, habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, bis die Spannung endlich mal spürbar ansteigt. Darauf habe ich jedoch recht lange gewartet, denn die Geschichte verliert sich in wiederholende Befragungen von Max Bischoff mit den immer selben Personen, die sich fast an einer Hand abzählen lassen. Es ist sehr schnell klar, dass jeder Protagonist aus dem Ort irgendwas zu verbergen hat und das gilt es nach und nach aufzudecken. Dabei haben mich die Auflösungen weder überrascht, noch schockiert. Zwar war die Auflösung alles in allem stimmig und hat gepasst, aber mich konnte sie einfach nicht abholen.

Der Fokus liegt recht stark auf den Befragungen von Max Bischoff, so dass für mich auch die Thriller Seite viel zu kurz gekommen ist. Es gab keine Stelle, die sich besonders hervorgehoben hat, seien es aktionreiche oder erschreckende Szenen. Vielmehr hatte ich bis zum Schluss das Gefühl, einen soliden Krimi in der Hand zu haben, der mich nur schwer packen konnte. Zwar steigt die Spannung zum Ende hin nochmal ein Stück an, aber da war für mich dann schon die Luft raus und die Szene war auch recht schnell abgehandelt.

Obwohl meine Meinung recht negativ erscheint, ist es kein durchweg schlechtes Buch. Mich konnte die Auflösung zwar nicht packen, aber auf der anderen Seite habe ich sie auch nicht vorhergesehen. Für mich ist die Geschichte eher ein guter Krimi, der die Seite zu füllen weiß und den Leser am Ball hält. Für einen Thriller und gerade für ein Buch von Arno Strobel fehlte mir aber einfach bei weitem die Raffinesse, die Überraschungen und das Herzklopfen.