Mehr Gemütlichkeit als Nervenkitzel

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steinbock29 Avatar

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In "Mörderisch verstrickt" dreht sich alles um Mette, die im nordfriesischen Lüttjekoog mit ihrer Strickrunde das Dorfleben genießt. Als ihre Freundin, die Pastorin Anne, überfallen wird, kommt Bewegung in die Geschichte – und ein Mord geschieht erst im letzten Drittel des Buches. Bis dahin plätschert die Handlung eher gemütlich dahin, Spannung kommt nur sehr langsam auf.

Die Figuren sind sympathisch, besonders Mette als Ich-Erzählerin punktet mit Humor und einem guten Blick für die Eigenheiten des Dorflebens. Der Schreibstil ist leicht und unterhaltsam, das Setting atmosphärisch. Besonders gelungen ist das Cover: bunt, verspielt und mit versteckten Krimi-Details – es fängt die Mischung aus Gemütlichkeit und Krimi gut ein.

Allerdings steht das Thema Stricken sehr stark im Mittelpunkt, inklusive vieler Fachbegriffe. Wer sich mit dem Hobby nicht auskennt, könnte schnell das Interesse verlieren. Auch kleinere Unstimmigkeiten (z. B. beim Alter einer Figur) fallen auf. Und obwohl am Ende ermittelt wird, bleibt der Kriminalfall eher oberflächlich – einige Fragen bleiben offen.

Fazit: Ein gemütlicher Wohlfühlroman mit viel Charme, nordfriesischer Atmosphäre und einer sympathischen Heldin – als Krimi jedoch zu spannungsarm. Eher etwas für Fans von Strick- und Küstenromanen mit leichtem Krimi-Anstrich.