Wenig Mord, viel Masche – Cozy Crime mit Fokus auf Gemütlichkeit

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reishimura Avatar

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Das Genre „Cozy Crime“ ist für mich noch immer etwas relativ neues und ich habe bis dato noch nicht viel Bücher dieses Genres gelesen. Ich habe aber relativ schnell festgestellt, dass mir dieses Genre liegt. Da ich zwar gerne Krimis lese, aber nur wenn sie nicht zu blutrünstig sind. Stricken zählt leider nicht zu meinen Fähigkeiten, wobei ich gerne nähe und sticke. Trotzdem dachte ich mir, dass dieses Buch genau in mein Buch-Beuteschema passen würde. Leider musste ich relativ schnell feststellen, dass ich mich da getäuscht habe.
Wobei es nicht darum geht, dass das Buch per se schlecht ist. Die Atmosphäre des Buches hat mir gut gefallen und auch das, wie erwartete sehr dominante, Strickthema hat mich nicht gestört. Die Charaktere sind im Großen und Ganzen gut ausgearbeitet und interessant. Eigentlich alles gute Voraussetzungen für ein angenehmes Leseerlebnis. Mein Problem mit dem Buch liegt einzig und allein daran, dass der Krimianteil des Buchs äußerst überschaubar ist.
Die erste Hälfte des Buches besteht aus der Einführung der Charaktere, viel Gestricke und Gerede. Erst danach kommt der eigentliche Kriminalfall und dieser ist auch nicht besonders ausgeklügelt und die Anzahl der Verdächtigen ist von Beginn an relativ gering. Jedenfalls wenn man während des Lesens ein bisschen mitdenkt und eins und eins zusammenzählt. Überraschungen gab es in diesem Buch kaum welche für mich.
Für mich war es das erste Buch von Susanne Oswald und ich bin mir nicht sicher, ob ich noch einmal zu einem Buch von ihr greifen werde. Natürlich passiert so etwas immer wieder und in den meisten Fällen hätte ich damit auch kein Problem. In diesem Fall tut es mir aber wirklich leid, denn ich mag die Art und Weise wie Susanne Oswald schreibt. Sie hat ein Gespür für Worte und ihre Charakterbeschreibungen haben mir gut gefallen. Auch die Einbindung ihres Lieblingsthemas Stricken hat mir gut gefallen.
Dennoch muss ich sagen, dass dieses Buch für mich einfach zu viel Cosy und zu wenig Crime war. Und dies ist ein Mischungsverhältnis, dass mich persönlich einfach nicht glücklich macht.
Krimifans würde ich wirklich von diesem Buch abraten, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich eingefleischte Krimifans sowieso von Cosy Crime Büchern fernhalten. Schweren Herzens muss ich aber sagen, dass ich dieses Buch prinzipiell nur bedingt weiterempfehlen kann, da leider nicht besonders viel passiert, außer Gespräche unter Freunden und ganz viel Gestricke.