Absolute Leseempfehlung und auch geeignet für zart besaitete Gemüter.

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kianu Avatar

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INHALT
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A. erbt als einzig noch lebend Verwandter des Wells Clans (bzw. Cousin dritten Grades um genau zu sein) ein altes Anwesen in den Südstaaten der USA. Neben weiten Ländern, alten Gemäuern und verstaubten Büchern befinden sich aber auch Geheimnisse und Geistererscheinungen in diesem Nachlass. Jawohl, in Axton House spukt es, doch das ist noch das geringste Übel für A. und Freundin Niamh, denn der vorherige Besitzer gehörte einem Geheimbund an, dessen nächstes Treffen unmittelbar bevorsteht…


MEINE MEINUNG
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Als ich dieses faszinierende Cover durch Zufall beim Stöbern auf der Verlagsseite entdeckt habe und mich auch der dazugehörigen Klappentext absolut überzeugen konnte, stand für mich fest: Das muss ich lesen!
Und was soll ich sagen, der erste Eindruck hat absolut nicht getäuscht.

Was diese Geschichte aber letztendlich dann auch zu etwas ganz Besonderem gemacht hat, waren die inneren Werte. Edgar Cantero schreibt nicht, wie gewohnt, in einfachen Kapiteln, sondern in Form von Tagebucheinträgen, Video-und Audiomitschnitten und Briefen. Stellenweise beinhaltet das Buch außerdem Werbeanzeigen, Artikel und Rätsel, die die 400 Seiten noch atmosphärischer und dichter werden lassen.

Auch hat unser Hauptprotagonist kurioserweise keinen wirklichen Vornamen und auch sonst erfährt man relativ wenig über seine Person oder die seiner Begleiterin. Er wird mit einem A. abgekürzt, kommt aus Europa und ist mit seinen 23 Jahren ein absoluter Lovecraft Fan. Niamh (Nief ausgesprochen) ist ein religiöses Punkgirl aus Irland, das zwar stumm ist, aber dafür Ohren wie ein Luchs hat.
Wer jetzt denkt, die beiden wirken dadurch blass und kaum zugänglich, der hat weit gefehlt. Edgar Cantero schafft das, woran andere Autoren trotz umfänglicher Biografien scheitern. Trotz fehlender Lebensläufe, haucht er seinen Charakteren derart viel Leben ein, die zusätzlich mit ihrem Humor und ihren Einzigartigkeit punkten.

Gemeinsam versuchen sie also, hinter das Geheimnis der im Klappentext angekündigten Geistererscheinungen in Axton House zu kommen, installieren dabei überall Kameras, werden von üblen Alpträumen geplagt und planen das jährliche Treffen eines Geheimbundes, das seit Ewigkeiten in diesen alten Gemäuern ausgerichtet wird.
Zu Beginn weiß man noch nicht wirklich, in welche Richtung die Handlung genau gehen mag, aber der Verlauf war definitiv überraschender als angenommen.
Das Ende kam zwar etwas abrupt und hat mich ziemlich überrumpelt, aber gleichzeitig auch sehr zufriedengestellt und die Geschichte somit perfekt abgerundet.


FAZIT
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Autor Edgar Cantero hat mit „Mörderische Renovierung“ ein absolut interessantes und unterhaltsames Werk abgeliefert, das mich in allen Bereichen perfekt unterhalten hat.
Absolute Leseempfehlung und auch geeignet für zart besaitete Gemüter.