Gebaut aus vielen Mosaiksteinen

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mowala Avatar

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Zum Inhalt
Nachdem Ambrose Wells sich aus dem Fenster gestürzt hat, erbt sein entfernter Cousin A. sein Anwesen und sein Vermögen.
Er zieht mit seiner jugendlichen, technikversierten stummen Freundin Niamh in das geheimnisumwitterte Haus ein und wir schon bald von lebhaften Alpträumen geplagt und begegnet einer Geistererscheinung.
Die beiden versuchen mit allerlei technischem Equipment und Recherchearbeiten diesen Geheimnissen sowie dem Grund für die jährlich in dem Haus stattfindenden Treffen einer mysteriösen Gesellschaft auf den Grund zu gehen.

Meine Meinung
Das in schwarz-weiß gehaltene Cover erweckt schon mal Aufmerksamkeit. Die Bedeutung der einzelnen Elemente erklärt im Laufe des Buches
Der Titel erweist sich als etwas unglücklich übersetzt und deshalb verwirrend, da Renovierungen in der Geschichte gar nicht vorkommen, es scheint mir eher ein Haufen Unordnung durch die beiden Bewohner zu entstehen.

Der Erzählstil hingegen ist äußerst spannend. Es wechselt von A.s Tagebucheinträgen und Briefen an eine Tante, Niamhs Notizen, Protokollen von Videoaufnahmen, Auszügen aus wissenschaftlichen Berichten und Fachliteratur zum Thema Psychologie und Parapsychologie. Gespickt immer wieder mit sehr lebhaften Schilderungen aus A.s verstörendem Traumtagebuch-
So entsteht auf spannende, abwechslungsreiche Weise nach und nach aus vielen Mosaiksteinchen ein Gesamtbild der Geschehnisse.
A.s Art und Weise jedem und allem zunächst mit einer gewissen „Unernsthaftigkeit“ zu begegnen, lässt ihn vielleicht etwas oberflächlich erscheinen, täuscht aber darüber hinweg, dass er ein sehr guter Beobachter ist. Sein trockner Humor und ironische Betrachtungsweise schlägt sich immer wieder in seinen Tragebucheintragen und Briefen nieder, das er auch vor Selbstironie nicht halt macht, macht ihn das sehr sympathisch.
Niamh glänzt immer wieder durch ihren Einfallsreichtum und ist trotz ihrer offenbaren Jugend eindeutig der vernünftigere Part diese Duos.

Edgar Cantero versteht es seinen Figuren Charakter zu geben und sie lebendig werden zu lassen.
Auch die Beschreibung von A.s teilweise wirklich verstörenden, jedem Horrorfilm gerecht werdenden Träumen ist sehr anschaulich.

Das Ende bietet die eine oder andere Überraschung und hat durchaus Potential zur Entwicklung einer neuen eigenständigen Geschichte.