Spannend und besonders! Ein toller Gruselroman

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mythenmetzfan Avatar

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"Mörderische Renovierung" von Edgar Cantero ist ein sehr besonderer Roman. Er enthält Elemente aus den klassischen romantischen Horrorgeschichten, wie denen von Bram Stoker und Edgar Allan Poe, ist dabei aber gleichzeitig sehr modern. Bei dieser Mischung kommt eine Gruselgeschichte heraus, die wir Leser abwechselnd durch Briefe, Notizen, Video- und Tonaufzeichnungen (alles schriftlich) erleben. Insgesamt eine gute Abwechslung aus Gesagtem/Gezeigtem und Verborgenem um sehr spannend und am Ende sehr überraschend zu werden.

Unsere Hauptperson A. (männlich, 23 Jahre alt, Brite), erbt von einem bisher unbekannten Onkel ein Herrenhaus in den USA. Er fährt zusammen mit seiner Freundin Niamh (sprich "Nief", stumm, kommuniziert mithilfe eines Notizblockes) hin um es sich anzusehen. Das besondere daran ist, dass sich sein Onkel, genauso wie dessen Vater genau mit 50 Jahren aus dem gleichen Fenster im oberen Stock gestürzt hat und dadurch starb. Als die beiden im Herrenhaus ankommen, erfahren sie, dass A.'s Onkel sehr zurückgezogen lebte und mit Freunden, die nur zweimal im Jahr zu Besuch kamen, seltsame okkulte Riten abhielten. Außerdem soll es in dem Haus spuken, in dem die beiden nun wohnen, und das so groß ist, dass sie es nicht ganz erkunden.
Wir erfahren immer mehr von den beiden, können uns durch die Beobachterposition ein gutes Bild der Situation machen, aber doch wissen wir nie so viel wie die beiden selbst.
Die Schreibweise und Sprache sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftige, besonders die nüchternen Protokolle der Aufzeichnungen, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, trägt das zur Spannung bei.
Ich möchte weiter nichts verraten. Es sei nur so viel gesagt: Das Buch, die ganze Geschichte, die Personen, all das ist ungewöhnlich und neu - besonders überraschend ist aber das Ende. All diejenigen, die die gleichen Ängste haben wie ich, seien beruhigt: Wir werden am Ende nicht mit einem Abbruch der Aufzeichnungen und einem ungeklärten Ende zurückgelassen, wie in schlechten Horrofilmen.

Eine klare Leseempfehlung für alle Fans klassischer Horrorliteratur und für alle, die in der Vorweihnachtszeit Abstand von der beschaulichen Stimmung gewinnen und sich gruseln wollen.