Eine gelungene Fortsetzung

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Wenn Dr. Leon Ritter gedacht hat, die ruhigen Herbsttage in Le Lavandou ohne die Touristenströme, wie im Sommer, würden ihm zum gemütlichen Boulespielen, dem kleinen Roten im Bistro oder erholsamen Strandspaziergängen verhelfen, hat er sich sehr getäuscht. In seinem fünften Fall als Rechtsmediziner an der Klinik St. Sulpice kann er sich über Arbeit nicht beklagen. Junge Frauen verschwinden, denen ein Fuß abgetrennt und die Leichen dann öffentlich ausgestellt werden. Dr. Ritter und die gesamte Polizei unter Mithilfe einer Polizeipsychologin aus Toulon ermittelt fieberhaft.

Remy Eyssen hält in seiner Fortsetzung um den Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter die Spannung durchgängig hoch. Er stellt die Arbeit des Rechtsmediziners in den Vordergrund und läßt ihn Wissenswertes aus seinem Metier berichten. Es ist keine leichte Kost, die dem Leser vorgesetzt wird. Der Täter geht mitleidslos mit seinen Opfern um, und es fließt viel Blut. Daß er eine Knochensäge aus der Pathologie benutzt, bringt sogar Dr. Ritter in Verdacht, der sich aber von einem unfähigen Polizeichef nicht aus er Ruhe bringen läßt.

Neben all den schrecklichen Vorfällen kann der Leser aber auch wieder teilhaben am Privatleben von Dr. Ritter, der inzwischen mit der Kommissarin Isabelle und deren Tochter Lilou zusammenlebt. Das finde ich, macht diesen Krimi besonders lesenswert, wenn auch die Protagonisten näher beschrieben werden. Man fühlt sich ihnen nah und hofft und leidet mit ihnen.

Es gibt viele Verdächtige in diesem Fall, aber Dr. Ritter läßt sich in der Suche nach dem Täter nicht beirren. Obwohl sich für den Leser ein Tatverdächtiger herauskristallisiert, bleibt die Geschichte bis zur Überführung des Täters spannend, und das Ende, wie sollte es anders sein, ist auch hervorsehbar. Alles in allem war es ein großes Lesevergnügen. Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Krimifans.