Inge Löhnig: Mörderkind

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Inge Löhnig: Mörderkind
Mit Fiona lernt der Leser eine recht attraktive, moderne und auf mich etwas eigenwillig wirkende junge Frau mit Bindungsängsten und einer Vorliebe für keine Verantwortung nach sich ziehende One-Night-Stands kennen.
Sie ist auch in beruflicher Hinsicht (noch?) nicht dazu bereit, sich dauerhaft festzulegen, und, obwohl sie natürlich gewisse Vorstellungen und Träume (Kunststudium) hat, derzeit vorübergehend als Fahrradkurierin tätig.
Fiona lebt mit einer Freundin in einer WG.
Eines Tages platzt ein junger Mann, der von ihr respektlos gleich "Mr. Darcy" getauft wird, in ihr Leben.
Er verdient sein Geld als Rettungssanitäter und war in den letzten Lebensminuten von Fionas Vater anwesend.
Bevor dieser in seinen Armen verstarb, bat er ihn dringend, Fiona auszurichten, dass ihr Vater kein Mörder sei.
Dass Fiona in dem Glauben aufgewachsen ist, ihr Vater sei ein Mörder, hat sie sehr stark geprägt und zeigt noch heute Auswirkungen auf ihr Verhalten.
Sie glaubt "Darcy" zunächst nicht.
Bei dem Tod ihres kürzlich nach vielen Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassenen Vaters scheint nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein. Unfall? Selbstmord - möglicherweise wegen unerträglicher Schuldgefühle? Oder am Ende gar Mord? Warum? Wer?
Auch das lässt sie zunächst kalt.
Als Fiona sich dann doch um einige Wahrheiten zu bemühen beginnt, stößt sie auf Widersprüche.
Immer weiter versucht sie, sich - später mit "Darcys" Hilfe - ein Bild zu machen.
Der zweite Handlungsstrang - durch vorstehende Zeit- und Ortsangaben wohltuend erkenntlich gemacht - führt den Leser knapp 20 Jahre zurück, als Fionas Vater, Ben, eine verhängnisvolle Affäre hat.
Fiona und Darcy geraten im Rahmen ihrer Ermittlungen bis an die französische Atlantikküste...
Dieses Buch zu lesen, hat mir viel Freude gemacht, denn es war sehr spannend.
Ob so etwas allerdings tatsächlich möglich gewesen wäre, daran möchte ich doch so meine Zweifel haben...
Ich kann dieses Buch aber trotzdem besten Gewissens weiterempfehlen!