KeinMörderkind?!

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bücherwurm29 Avatar

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Fiona Jacoby wurde ihr Leben lang als Mörderkind beschimpft, nachdem ihr Vater vermeintlich seine Geliebte umgebracht und dafür 20 Jahre im Gefängnis gesessen hat. Nie hat sie an seine Unschuld geglaubt - genauso wenig wie die anderen Familienmitglieder und Freunde der Familie. Die Beweise waren einfach zu erdrückend. Trotzdem hat er immer seine Unschuld beteuert - auch wenn ein Geständnis ihn frühzeitig aus der Haft gebracht hätte. Fiona hat nicht nur alle Briefe des Vaters ignoriert, die er ihr im Laufe seiner Gefängniszeit geschrieben hat, sie hat ihm auch die Tür vor der Nase zugeschlagen, als er sich nach seiner Entlassung bei ihr blicken ließ. Zu nah waren ihr die Demütigungen und Hänseleien in ihrer Kindheit gegangen, dass sie mit dem "Kapitel Vater" abgeschlossen hatte - obwohl sie bis zu dem Mord nur schöne Kindheitserinnerungen mit ihrem Vater verband.

Bis ihr Vater bei einem Brand ums Leben kam. Kurz bevor er bei diesem Unfall den letzten Atemzug tat, bat er den Rettungssanitäter Matthias, seiner Tochter auszurichten, dass er unschuldig sei. Dieser Rettungssanitäter erfüllte Fionas Vater diesen letzten Wunsch und suchte diese auf. Natürlich kostete es ihn eine ziemliche Überzeugungskraft, Fiona davon zu überzeugen, dass kein im Sterben liegender seinen letzten Atemzug mit einer Lüge verschwenden würde. Aber nach der anfänglichen Sturheit, sich nicht darauf einzulassen, keimten immer mehr Zweifel in ihr auf, so dass sie letzten Endes gemeinsam mit Mats/Matthias.... beginnt, der Sache doch noch auf den Grund zu gehen und eine unglaubliche Intrige entlarvt.

Ich glaube, ich verrate an dieser Stelle nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Mörderkind Fiona kein Mörderkind ist. Denn wenn sich am Ende herausgestellt hätte, dass der Vater seine Geliebte tatsächlich umgebracht hätte, wäre die Geschichte irgendwie überflüssig gewesen. Obwohl ich mich bei dem netten Schreibstil möglicherweise mit einem etwas merkwürdigen Ende hätte arrangieren können. Das Buch ist sehr kurzweilig und spannend geschrieben, so dass ich es an einem Tag ausgelesen habe. Das einzige was mich irritiert - aber auch nicht weiter gestört - hat, war die Drohung per Email, die Fiona erhalten hat. Solche Emails sorgen doch eigentlich nur dafür, dass man wirklich weiter recherchiert und die Sache eben nicht ad acta legt.

Absolut empfehlenswert.