Mörderkind

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raschke64 Avatar

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Fiona hatte eine schwere Kindheit. Überall war sie nur das Mörderkind, denn ihr Vater hatte seine Geliebte umgebracht, ihre Mutter kurz danach Selbstmord begangen. Sie wächst bei Verwandten auf, fühlt sich dort aber nicht glücklich. In der Schule wird sie regelrecht gemobbt. So legt sie sich einen dicken Schutzpanzer zu und blockt jeden Versuch des Vaters, nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis mit ihr Kontakt aufzunehmen, vehement ab. Doch dann stirbt ihr Vater und ein Rettungssanitäter steht vor ihrer Tür und überbringt die letzten Worte: Ich bin kein Mörder. Anfangs glaubt Fiona das nicht, doch nach und nach kommen ihr immer mehr Zweifel am Unfalltot des Vaters und als sie nachforscht, auch am Mord …

„Mörderkind“ ist ein typischer Inge Löhning, geradliniger Stil, gut lesbar. Nicht immer kann ich alle Reaktionen von Fiona nachvollziehen, insgesamt ist die Figur aber gut angelegt. Auch die weiteren Figuren sind für mich stimmig. Nicht übertrieben schwarz-weiß, jede hat gute und schlechte Seiten. So verfolgt man die Suche von Fiona zusammen mit „Darcy“ nach der Wahrheit und nach der eigenen Entwicklung anfangs mit großer Spannung. Diese lässt in der Mitte des Buches etwas nach, weil man als Leser durch die vielen Rückblicke viel viel mehr Wissen hat als Fiona. Die Rückblicke sind allerdings sofort verständlich und verwirren nicht. Ich fand es ein wenig schade, dass man so zeitig schon den genauen Ablauf der Taten wusste. Am Ende gibt es dann natürlich ein etwas rasanteres Finale und auch noch mal eine neue Wendung.
Insgesamt ist „Mörderkind“ für mich ein sehr solider Krimi, den man flüssig lesen kann und den ich auch weiterempfehlen würde.