spannende Wahrheitssuche mit unsympathischer Protagonistin

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Als Siebenjährige muss Fiona miterleben, wie ihr Vater Ben für den Mord an seiner Geliebten verhaftet und verurteilt wird. Daraufhin ist sie als „Mörderkind“ an der Schule verschrien und auch ihre beste Freundin wendet sich von ihr ab.

Zwanzig Jahre später hat Ben seine Haftstrafe verbüßt, doch Fiona will nichts mehr von ihrem Vater wissen. Doch dann taucht eines Tages der Rettungssanitäter Matthias bei Fi auf, denn Ben ist bei einem Feuer ums Leben gekommen und seine letzten Worte galten ihr: “Ich bin kein Mörder!“

Matthias, den Fiona nur „Darcy“ nennt, kann Fi davon überzeugen, dass ein sterbender nicht lügt und so macht sich das ungleiche Gespann daran, die Wahrheit herauszufinden.

Das 458 Seiten starke Taschenbuch ist im List Verlag erschienen, dessen Cover ein Schmetterling ziert. Der Zusammenhang mit dem Inhalt des Krimis erschloss sich mir nicht, aber es ist ganz nett anzusehen.

Frau Löhnig schreibt gradlinig und spannend. Schnell war ich in der Geschichte drin und verfolgte die zwei Handlungsstränge, wobei einer im Jahr 1995 spielt und die Ereignisse rund um den Mord an Julia, Bens Geliebte, zeigt. Ein zweiter wird im Jahr 2004 behandelt, also jenes Jahr, in dem Ben stirbt und Fiona sich auf die Suche nach der Wahrheit macht. Beide Handlungsstränge sind nicht uninteressant, wobei schon recht früh für den Leser klar ist, was „damals“ tatsächlich geschehen ist. Fiona als Protagonistin war mir leider recht unsympathisch. Zwar ist es ihr hoch anzurechnen, dass sie sich trotz der Widerstände aus der eigenen Familie auf die Suche macht, doch ihre Vorgehensweise ist oftmals knapp an der Grenze zur Illegalität und zum Teil auch darüber hinaus, sodass ich das nicht Gutheißen konnte.

Noch einmal Fahrt nimmt die Geschichte auf, als Fiona die Ereignisse von vor 20 Jahren zusammengetragen hat und erkennen muss, wer ihr ganzes Leben lang ein falsches Spiel gespielt hat. Hier mochte ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen. Einzig schade fand ich, dass sich die Täter von damals nicht mehr verantworten müssen.