Spannendes Verwirrspiel

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Mit ihrem neuen Roman Mörderkind legt die Autorin Inge Löhnig einen Krimi außerhalb ihrer Kommissar-Dühnfort-Serie vor. Protagonistin des Buches ist die junge Fiona, deren Vater wegen Mordes an seiner schwangeren Geliebten 18 Jahre im Gefängnis saß und die ziellos durch ihr Leben treibt. Die Welt der jungen Frau gerät vollends aus den Fugen, als ein junger Sanitäter ihr mitteilt, dass ihr Vater tot ist und dieser ihn gebeten habe, ihr mitzuteilen, dass er kein Mörder war. Zusammen mit dem Sanitäter, den sie Mr. Darcy tauft, macht sich Fiona auf, um die Geheimnisse um den Mord an der Freundin ihres Vaters aufzuklären und stösst dabei auf unglaubliche Dinge. War der Tod ihres Vater tatsächlich nur ein Unfall oder wurde er etwa auch ermordet? Fiona wird immer tiefer in eine Geschichte verwickelt, an deren Ende ein grausiges Familiengeheimnis steht, das ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Inge Löhnig ist ein wirklich guter Krimi gelungen. Ich mag ihre Art, wie sie die Personen zeichnet und sich entwickeln lässt. Die eigenwillige unstete Fiona harmoniert gut mit dem geduldigen und verlässlichen Mr. Darcy. Durch verschiedene Zeitebenen wird der Roman spannend aufgebaut, was durch die Schauplatzwechsel noch unterstützt wird. Dem Leser gelingt es gut, sich in die einzelnen Personen der Handlung hineinzuversetzen. Besonders gut gefallen hat mir die Figur der Renate Reinhold. Bei ihr liegen Gerissenheit und Wahnsinn wunderbar nahe beieinander. Toll ihr Auftritt als Großtante auf der Verlobungsfeier!
Das einzige, was mich an dem Krimi etwas stört ist, dass ab einem gewissen Punkt die Handlung doch etwas vorhersehbar ist. Der Schluss ist dann nicht wirklich eine Überraschung. Da hätte ich etwas mehr Raffinesse erwartet. Trotzdem kann man das Buch als bis zum Schluss spanndend bezeichnen. Ich habe es wirklich mit Begeisterung gelesen und wollte unbedingt bis zum Ende dran bleiben. Ich würde es auf jeden Fall empfehlen und es auch durchaus verschenken.