Eine eingeschworene Inselgemeinschaft

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svettusch Avatar

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In "Möwensommer" geht es um Lina, die in einem Blumenladen auf Norderney arbeitet und schon ewig in ihren Jugendfreund Mattis verliebt ist, der aber nicht das gleiche für sie zu empfinden scheint. Auf der Insel gibt es eine eingeschworene Gemeinschaft, sodass erst ein neuer Standesbeamte auf die Insel ziehen muss, um Linas Liebesleben durcheinander zu bringen.

Den Beginn von "Möwensommer" fand ich noch vielversprechend, denn Lina wirkte quirlig und die Beziehung zwischen ihr und Mattis wirkte echt und ein wenig hat man das Knistern auch gespürt. Die Atmosphäre auf der Insel, das sommerliche Gefühl und die schrulligen, liebenswerten Inselbewohner sind auch geglückt und verleihen dem Buch eine gewisse Liebenswürdigkeit. Leider war die Geschichte jedoch vorhersehbar und ich musste Lina als Protagonistin oft hinterfragen.

Dabei ist sie durchaus sympathisch! Gleichzeitig ist sie jedoch ungefähr in meinem Alter und das hat es mir schwer gemacht, ihren Charakter mit ihren 25 Jahren zu vereinen. Zum einen wirkte sie in ihrem Verhalten viel jünger - Geburtstagsfeier mit dem kleinen Bruder und der Inselgemeinschaft mit der 80-Jährigen Nachbarin, nach dem zweiten Date scheint es eine Beziehung zu sein - zum anderen drückt sie sich auch nicht wirklich wie ein junger Mensch aus. Mattis wiederum mochte ich sehr gerne. Und Bent - naja, bei dem Tattoo und seiner Art blieben auch nicht viele Fragen offen.

Die Geschichte und die Hauptprotagonistin konnten mich daher leider mit der Zeit nicht mehr fesselnd. Nur mit Claudia und ihrem Geständnis zum Ende hin gab es dann noch einmal einen Überraschungsmoment. Eine Geschichte, für entspannte Stunden.