Tolle Geschichte mit Urlaubsflair

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Wie ich in meinem vorherigen Post geschrieben habe, hat mich mein letztes Buch („Pension Herzschmerz“) in Bezug auf die erhoffte Urlaubsstimmung ziemlich enttäuscht. Mit „Möwensommer“ habe ich nun nochmal zu einem Roman gegriffen, der auf Norderney spielt – in der Hoffnung, dass mich die Geschichte und das Flair dieses Mal mehr packen.

Lina lebt auf Norderney und fühlt sich dort rundum wohl. Sie kennt sich auf der Insel sehr gut aus, fühlt sich wohl und es kommt keine Langeweile auf. Ihre Leidenschaft ist die Arbeit in dem Blumenladen „Blühende Phantasie“, wo sie gerne neues ausprobiert und die Kunden liebevoll betreut. Im Gegensatz zu der Arbeit, in der sie aufgeht, ist ihr Liebesleben etwas auf der Spur geblieben. Lina ist schon lange in ihren Kindheitsfreund Mattis verliebt – er scheint das nicht zu merken und ihre Gefühle nicht zu erwidern. Da ist es nicht von Vorteil, dass sie auf der Insel sowieso kaum die Möglichkeit hat, neue Männer kennenzulernen. Die gemeinsame Zeit mit Mattis, die sie am Strand oder beim Segeln verbringen, genießt Lina sehr und ihr Wunsch nach mehr Nähe wird immer stärker. Doch schließlich zieht Bent, der neue Standesbeamte, nach Norderney. Als er dann auch noch beginnt, deutlich sein Interesse an Lina zu zeigen, fragt sie sich, ob er der Richte für sie sein könnte. Mattis wiederum scheint das gar nicht zu gefallen, denn er verhält sich plötzlich merkwürdig.

Lina war mir mit ihrer fröhlichen, sonnigen Art von Anfang an sympathisch und die Begeisterung für Blumen ist spürbar. Auch im Privaten konnte ich mich gut in sie einfühlen und ihren Kummer verstehen, weil Mattis sich so komisch verhält. Die Beziehung zu ihren Freundinnen und das Umfeld auf Norderney haben es geschafft, dass ich beim Lesen entspannte und in die Geschichte abtauchen konnte. Dadurch ist bei mir das langersehnte Urlaubsfeeling mit einem Gefühl von Unbeschwertheit entstanden. Das Ende war zu erahnen, aber das hat mich nicht gestört, denn ich habe die Handlung an sich genossen. Die Geschichte hat mich nicht nur in Urlaubsstimmung versetzt, sondern mich auch wegen einiger kurioser Umstände zum Lachen gebracht.

„Möwensommer“ war somit genau das, was ich mir erhofft hatte: Eine lockere, unterhaltsame Lektüre mit Urlaubsflair und zum Schmunzeln. Trotzdem sind Handlung und Schreibstil nicht oberflächlich – die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe werden tiefgründig thematisiert. Lotte Römers Schreibstil ist leicht zu lesen und passt zu Linas Charakter, trotzdem werden sowohl die Charaktere als auch die Umgebung eingehend beschrieben. Ein Highlight für mich war, dass durch Linas Job viel auf Pflanzen eingegangen wird – da schlug mein Herz gleich höher.

Insgesamt konnte das Buch meine Erwartungen voll erfüllen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der Lust auf eine sommerliche Lektüre mit Nordseeflair und liebenswerten Charakteren hat.

– Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen –