Moin

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ritja Avatar

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Ach, was habe ich mich hier getäuscht. Die ersten Seiten dieses Krimis waren gut und witzig. Ironie und Oma Machentut waren gut positioniert und machten Spaß. Aber dann kamen die Ratten mit dem Boot und der Provinzpolizist Boris Kröger an seine Grenzen. So richtig gut will die Ermittlungsarbeit nicht funktionieren, denn die Menschen des Dorfes interessieren sich nicht so wirklich dafür und Boris muss nicht nur ermitteln, sondern auch noch die Krimi-Autorin bespaßen und Oma Machentut unter Kontrolle halten. Oma Machentuts Grammatik war ganze 20 Seiten lang witzig, dann wurde es anstrengend und zum Schluß einfach nur noch nervig. Die Charaktere der Figuren versteckten sich, so dass keine Entwicklung erkennbar war und die Geschichte auch etwas zäh wurde. Man hatte das Gefühl nicht voranzukommen und außer Klamauk und übertriebene Einzelgeschichten kam dann leider auch nicht mehr viel, was an einen guten Regionalkrimi erinnert. Es plätscherte so langsam vor sich hin und irgendwann war das Buch zu Ende und man war froh, dass Boris Kröger sich wieder den wichtigen Dingen in seinem Leben widmen konnte. 

Mir fehlte der Zugang zu den Figuren. Sie waren mir nicht symphatisch, auch konnte ich nur anfangs über sie schmunzeln. Sie wirkten blaß und wenig ausgereift und auch die Geschichte hatte nichts Spannendes an sich. Der Schreibstil war leicht und schnell zu lesen, was dafür sorgte, dass man die Geschichte trotzdem zu Ende gelesen hat. Ich glaube der Autor hat einfach zuviel in diese einfache Geschichte gepackt. Er hätte sich entscheiden müssen, ob er ein witziges, aber leichenloses Buch a la Dora Heldt schreiben möchte oder doch lieber einen Regionalkrimi. Manchmal ist dann doch weniger mehr. Etwas Eigensinn und Humor lassen durchaus die Kommissare, Polizisten oder Assistenten aufleben (siehe Klufti oder Eberhofer) und interessant werden, aber zuviele Späße und übertriebene Szenen schaden den Krimi mehr.