Überraschend

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kristja Avatar

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Emmie studiert in der Film-Branche an einer sehr guten Uni. Dort sind schon einige mit ihren eigenen Filmen berühmt geworden. Das ist auch ihr Ziel. Sie hat gute Freunde, einen Partner und einen Praktikumsplatz in einer der renommiertesten Produktionsfirmen Londons. Zumindest hatte sie das alles, denn ihr Freund Ethan hat Schluss gemacht und sie auch noch betrogen, wovon ihre Freundin wusste. Das alles wühlt sie so auf, dass sie auch noch ihren Praktikumsplatz aufgrund des Stresses verliert. Einerseits fand ich es schon authentisch, dass sie wegen ihrer Aufgewühltheit so gehandelt hat, andererseits, finde ich, hat sie sich damit echt viel verspielt. Hätte erwartet, dass sie sich dann umso mehr auf ihre Karriere konzentriert. Dafür hat sie aber immerhin nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Das fand ich stark von ihr.

Stattdessen landet sie nämlich bei Sam und Connor, die einen Dokumentarfilm auf Sardinien drehen wollen. Sam ist auch von der Uni und hat eine sehr steile Karriere hingelegt. Die erste Begegnung von Sam und Emmie war aber eher semi-gut. Das war nämlich kurz nach der Trennung. Entsprechend ist er nicht ganz so begeistert davon Emmie dabei zu haben. Emmie aber nimmt den Job an und macht alles und nichts an Aufgaben. Ich fand das Thema rund um den Film-Dreh schon interessant, aber teilweise auch recht zäh. Die Kulisse Sardiniens war aber dafür umso malerischer. Es war wirklich traumhaft. Kein Wunder, dass Sam und Emmie sich da näherkommen. Außerdem muss man auch sagen, dass Sam ein aufmerksamer Typ ist. Die zwei haben sich immer mehr kennengelernt und waren füreinander da. Schön, dass Emmie immer mehr aus sich rausgekommen ist und Dinge angesprochen hat. Dabei gab es einige echt süße Szenen. Aber leider auch einige total künstliche und übertriebene.

Ich muss sagen, ich habe mir die hier genutzten Tropes nicht angeschaut. Daher war ich sehr überrascht über die Wendung, die kam. Das hat nämlich extrem die Stimmung verändert. Plötzlich war es alles irgendwie bedrückend, aber immer noch richtig schön. Denn beide haben was daraus gemacht. Ab der Wendung fand ich das Buch nochmal deutlich besser. Es wurde tiefgründiger und so viel emotionaler. Wirklich gut gemacht. Auch die Nebencharaktere haben mehr Raum bekommen, insbesondere Connor und Blair. Blair fand ich von Anfang an interessant und freue mich daher umso mehr auf ihre Geschichte.

Fazit:

Das Buch war für mich überraschend, weil ich mir die Tropes nicht angeschaut habe und ich entsprechend etwas ganz anderes erwartet habe. Fand ich aber im Nachhinein genau richtig so. Denn ich war extrem gefesselt und emotional involviert. Dazu hatte ich keine Ahnung, wie das Buch ausgehen könnte. Sam und Emmie sind zwei tolle sympathische Charaktere, die auch eine schöne Entwicklung durchmachen. Das alles in der malerischen Kulisse Sardiniens. Das Thema Film-Produktion war auch ganz interessant, aber rückte auch schnell in den Hintergrund. Auch wenn ich finde, dass das Buch an manchen wenigen Stellen schwächelt, hat es mich sehr positiv überrascht.

4.5/5 Sterne