Ein ungewolltes Erbe

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evva91 Avatar

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Der Franzose Lucien Comte le Chacarasse liebt das französische Leben. Gerade das Essen hat es ihm angetan, sodass er sich seinen Traum eines eigenen Restaurants erfüllt hat. Aber auch schöne Frauen und das lockere Leben sind für ihn wichtiger Teil seines Lebens. Dies ändert sich aber mit dem Tod seines Vaters, denn am Sterbebett muss er seinem Vater versprechen, das Familienerbe anzutreten. Lucien fühlt sich in die Rolle eines Auftragsmöders gedrängt, denn schon als Kind wurde er darauf trainiert und musste stundenlang für seine spätere Bestimmung üben. Natürlich weiß niemand um das Familiengewerbe, dennoch kommt Lucien nicht um seine neue Aufgabe herum, weil auch sein Onkel Edmond Teil des Familienunternehmens ist, das schon seit Generationen besteht.

Pierre Martin gelingt es, das französische Savoir-vivre durch den gesamten Roman zu transportieren und so die perfekte Stimmung eines Cosy Crimes zu bilden. Obwohl die Handlung anfangs etwas zögerlich voranschreitet, nimmt diese zum Ende hin immer mehr an Fahrt auf und fesselt den Leser zusehends. Der Protagonist Lucien ist eher ein Gauner als ein Auftragsmörder, was ihn sympathisch und realistisch macht. Auch sein Reichtum ist eher nebensächlich und macht ihn so nahbarer.

Nachdem ich die ersten Seiten noch etwas unsicher war, ob mir das Buch gefallen würde, da hier kaum Bewegung in die Handlung kam, musste ich meine Meinung schnell revidieren und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Lucien, seine Lebensart und seine Moralvorstellungen gefallen mir sehr gut, sodass ich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe gespannt bin.