Es war mir ein Fest

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löwenmutter Avatar

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Hier wird die Idee des Krimis auf den Kopf gestellt. Anstatt den Mörder zu suchen, begleiten wir Leser einen Auftragskiller wider Willen. Lucien, bisher Restaurantbesitzer an der Cote d' Azur und Lebemann, "erbt" den Job von seinem Vater. Lucien setzt aber alles daran, seine neuen Aufträge zu sabotieren und auf gar keinen Fall auszuführen. Man fiebert mit und ist gespannt, wie dies gelingen kann, ohne selbst ins Visier zu geraten.
Dabei kann es schon mal passieren, dass er actionreich mit dem Speedboot fährt, ihm eine hübsche Frau zunächst in die Arme fällt und anschließend verfällt. Bewaffnete Verfolger sind dabei für ihn kein Problem. James Bond lässt grüßen.
Das ist unglaubwürdig mögen viele Kritiker sagen. Darauf habe ich nur eine Antwort: "Na, und?"

Es war mir ein Fest. Ich habe die Figuren dieses ersten Bandes lieb gewonnen. Da ist z.B. Rosalie, die altgediente und schwerhörige Haushälterin. Sie umsorgt Lucien und liefert sich mit ihm den ein oder anderen schönen verbalen Schlagabtausch.
Es gibt heitere Momente, absurde Szenen und viele Beschreibungen, die den Geschmack und das Kopfkino des letzten Urlaubs in Südfrankreich wieder zum Leben erwecken. Hier stimmt alles bis ins Detail. Auf der Innenseite des Einbandes steht sogar ein Rezept. Damit geht der Urlaub in die Verlängerung.

Nebenbei liefert der Roman aber doch auch die klassische Mördersuche. Lucien will wissen, wer seinen Vater auf dem Gewissen hat. Die Figuren und die Ausgangssituation bieten genug Stoff, um sich auf viele weitere Bände zu freuen.