Pierre Martin kann es besser

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rebekka Avatar

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Ich liebe Pierre Martins „Madame le Commissaire“! Die ehemalige Terroristenbekämpferin ist taff, löst in einem kleinen Kaff in der Provence die interessantesten Fälle und hat so viel Charisma, dass ich ihr ihr promiskes Liebesleben verzeihen kann. An ihrer Seite steht mit Appolinaire ein liebenswerter und wirklich witziger Kollege, und das ganze Drumherum der Romane ist so gelungen, dass ich sämtliche Bände dieser Serie mit Freude gelesen habe.
Das alles kann ich vom neuen Serienhelden Pierre Martins, „Monsieur le Comte“, leider nicht behaupten. Der reiche Lebemann Lucien de Chacarasse mit Vorliebe für gutes Essen und noch bessere Weine ist oberflächlich, ohne Ecken und Kanten und mir absolut nicht sympathisch. Die Gespräche mit seinem „Sidekick“, der schwerhörigen Haushälterin Rosalie“, sind so bemüht witzig, dass ich schreien möchte. Dem ganzen Buch mangelt es an einem Spannungsbogen und es strotzt von Wiederholungen. Das Einzige, was mich zur Lektüre der nächsten Bände veranlassen könnte ist die Frage, auf welche Arten Pierre Martin die potentiellen Opfer des widerstrebenden Assassinen noch zur Strecke bringen und dabei den Anschein erwecken wird, der blaublütige Spross der Killerfamilie habe sie tatsächlich persönlich umgebracht.
Nein, Pierre Martin kann es besser. Schade um die Lesezeit.