Savoir Vivre

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annibunny Avatar

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Cover sind ja immer so eine Geschmackssache, aber dieses hätte mich eher davon abgehalten, das Buch im Laden überhaupt in die Hand zu nehmen. Bei der Katze, die scheinbar durch ein französisches Bistro läuft, hätte ich eher an einen Roman über das Finden einer Urlaubsliebe gedacht als an einen Krimi und hätte den Titel, der ja doch den einen oder anderen Toten verspricht, gar nicht mehr gelesen.

So aber kam ich in den Genuss meines ersten Buches von Pierre Martin, dessen Madame le Commissaire bisher sträflich an mir vorbeigegangen ist, hier aber einen kleinen Gastauftritt (mit Aussicht auf zuküftige Aufeinandertreffen?) hat.

Lucien, der titelgebende Comte, hat sich zu früh und unfreiwillig damit rumzuschlagen, Erbe einer Assassinenfamilie zu sein. Dies beinhaltet neben dem großen Reichtum leider auch die Pflicht, als Kopfgeldjäger zu arbeiten. Eigentlich möchte er aber viel lieber in seinem kleinen Restaurant arbeiten und speisen (Hinweis: Auch wenn fast alles nachfolgend übersetzt wird, schaden Grundkenntnisse des Französischen nicht, wenn man das Buch flüssig lesen möchte) und weiter den Frauen schöne Augen machen. Dass dieser Widerspruch Material für eine ganze Reihe unterhaltsamer, aber nicht zu anspruchsvoller Bücher liefert, kann man sich vorstellen. Eine gute Würze liefern mehr oder weniger liebevolle Nebencharaktere wie die Haushälterin oder der Onkel.

Mein Fazit: Eine angenehme Lektüre für zwischendurch, wenn man ein wenig französisches Flair genießen möchte und auf eher harmlose Krimis steht.