Guter Zwilling, böser Zwilling?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
jandls Avatar

Von

„Monster Mia und das große Fürchten“ erzählt die Geschichte von Mia, ein Mädchen, das in der Schule wieder und wieder Ärger macht und deswegen die Schule wechseln wird. Die typische Schulgeschichte von einem ausgegrenzten Schulkind wird vor allem durch den Umstand interessant, dass Mia gar nicht alleine ist, sondern eine Zwillingsschwester hat. Allerdings könnten die beiden verschiedener nicht sein, und kommen deswegen offensichtlich nicht miteinander aus. Im Gegensatz zu ihrer braven, rosa-liebenden Schwester begeistert sich Mia für Ratten, Insekten, Halloween-Masken, Gruselbücher, kurz, alles was ihre Schwester zum Kreischen bringt. Einnehmend ist, dass Mia es aber gar nicht böse meint, sondern diese Dinge nur interessant findet und sie teilen will, nicht damit erschrecken. Im Gegensatz dazu ist die nach außen perfekt wirkende Schwester Marie berechnend, hinterhältig und gemein. Obwohl das Thema „guter Zwilling, böser Zwilling“ in der Geschichte zentral ist, kann man bereits aus der Leseprobe herauslesen, dass es nicht klischeehaft behandelt wird sondern vielmehr subtil die Frage aufwirft, wann und ob ein Kind gut oder böse ist. Nicht zuletzt wegen der humorvollen Repräsentation der dargestellten Erwachsenen verspricht „Monster Mia und das große Fürchten“ ein fesselndes Leseerlebnis zu sein, auch für mitlesende Erwachsene. Ein Kritikpunkt jedoch ist, dass die Beziehung zwischen den Zwillingsschwestern unglaubwürdig ist. Offensichtlich wohnen die beiden ihr Leben lang schon zusammen, in einem gemeinsamen Zimmer. Dennoch ist Mia wieder und wieder erstaunt über die Taten und Reaktionen ihrer Schwester.