Monster Mia und das große Fürchten

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Mia und Zwillingsschwester Marie Münster können nicht unterschiedlicher sein. Mia heckt gerne Streiche aus, mag Insekten und Gruseliges. Marie dagegen liebt Ballett, rosa kitschige Sachen, Kaninchen Flauschi und ihren Teddy. Anders sein ist an der Lilienthalschule ein echtes Problem. Als Mias Ratte Quentin im Klassenzimmer entwischt, wird Mia an die Finsterwald-Schule versetzt. In der Schule ist es nicht nur wunderbar dunkel, sondern auch fürchterlich gruselig. Dumm nur, dass die neue Schule nur Monster und keine Menschen akzeptiert. Nur wenn Mia den Vampirlehrer van Vlad erschreckt, darf sie an der Schule bleiben. Eine schwierige Aufgabe.

Band 1 der Monster Mia-Buchreihe überzeugt mit originellen Ideen, schrägem Witz und einer sympathischen, einfallsreichen Hauptfigur. Anderssein ist etwas Besonderes. Man muss nur seinen Platz in der Welt finden. Mia lässt sich nicht beirren und hat Glück im Unglück. Mit der neuen Schule landet sie einen Volltreffer. Ihre Begeisterung ist ansteckend. „Monster Mia und das große Fürchten“ versprüht gute Laune und sorgt für Überraschungen. Allein die Details der Finsterwald-Schule sind Unterhaltung pur. Der Schulhof ist ein Friedhof, das Kantinenessen besteht aus Madenpastete, frittierten Fingernägeln, Schleimsuppe oder Spinneneintopf. Übertroffen wird das nur noch von den Schülern. Hexen, Zombies, Skelette, Vampire, Werwölfe, Unsichtbare und Geister, Mias Klasse lässt kein Monster aus. Besonders schaurig lustig ist Oskar, der ständig seinen Kopf verliert. Monster Mia möchte unbedingt dazugehören. Spontan entscheidet sie sich ein Tutu zu sein und kann mit harmlosen Dingen wie einer Puppe ihre Mitschüler in Angst und Schrecken versetzen. Tolle Ideen! Leider findet man weder auf der Verlagsseite noch im Buch Informationen über den Autor A. B. Saddlewick. Zu gerne hätte man gewusst, wie die Geschichten um Mia Münster entstanden sind. Sehr geheimnisvoll.

Das auffällige Cover in Rosa mit einer schrillen Mia, Ratte Quentin und der Finsterwald-Schule sticht sofort ins Auge und beweist sehr viel Liebe fürs Detail. Das Wort Mia ist in schleimigem Grün gehalten. Mia glänzt und ist ertastbar. Die Illustrationen sind sehr gelungen. Am Anfang und Ende des Buches findet man die Darstellung einzelner Figuren. Eine gut lesbare Schrift sorgt für Extra-Lesespaß. Jedes Kapitel wird mit einer passenden Zeichnung eingeleitet. Das Buch umfasst nur 144 Seiten und vermittelt sofort den Eindruck, einen Schatz in den Händen zu halten. Der zweite Band „Monster Mia und das schaurig-schöne Sportfest“ verspricht ein ebenso unterhaltsames Mia-Abenteuer zu werden. Monster Mia mit ihren Macken und Marotten hat man sofort ins Herz geschlossen. Ihre Freunde sind wundervoll monströs und Mias Schwester Marie mit ihrem dämonischen Grinsen und fiesen Gemeinheiten ist ein nervig lustiger Gegenpart. „Monster Mia und das große Fürchten“ ist für Kinder ab 7 Jahren gedacht, für die ganze Familie ein Riesenspaß, eignet sich toll zum Vorlesen und mehrmals Schmökern. Gestaltung und Geschichten sprechen eher Mädchen an. Wer ein originelles Geschenk sucht, liegt mit diesem Buch genau richtig. Ein bisschen erinnert Monster Mia an Pippi Langstrumpf. Außergewöhnlich, eigensinnig, voller verrückter Ideen und super sympathisch. Hoffentlich wird es noch ganz viele Abenteuer mit ihr geben und das Geheimnis um den Autor wird gelüftet.