Tutu-Mia und Quentin

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suse9 Avatar

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Auf den ersten Blick spricht mich das Buch „Monster Mia und das große Fürchten“ optisch an. Das Cover ist lustig kess und sowohl der Schriftzug als auch Mia selbst sind ein bisschen hervorgehoben. Auf den vorderen und hinteren Innenseiten sind die Hauptfiguren der Geschichte illustriert, so dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen kann. Die Schrift ist groß genug, damit sich die Kinder selbst an den Text heranwagen können. Leider verzichtet der Verlag fast völlig auf Illustrationen und anfangs vermisste ich diese dann auch sehr. Allerdings entwickelt sich die Geschichte derartig spannend, dass ich überhaupt nicht mehr an Bilder dachte. Das Buch ist für Kinder ab 7 Jahre empfohlen. Ob diese Altersstufen schon Fremdwörter wie „inakzeptabel“ und „alternativ“ verstehen, kann ich nicht einschätzen. Allerdings empfinde ich sie ziemlich schwer. Zum Vorlesen eignet sich die Geschichte aber hervorragend.

 

Und nun zur Handlung selbst. Marie und Mia sind Zwillinge, die unterschiedlicher nicht sein können. Während die eine rosa Kleidchen, Ordnung in ihren Sachen und das Balletttanzen mag, bevorzugt die andere die Gesellschaft ihrer Ratte Quentin, verschenkt gerne mal ein Nest voller Raupen und kann nicht verstehen, warum sie ihre Zeit mit dem Wegräumen ihrer Sachen verplempern soll. Weder ihre Mitschüler noch die Lehrer haben großes Verständnis für ihre ausgefallenen Ideen und Vorlieben. So muss sie die Schule verlassen und soll künftig in die Finsterwald-Schule gehen. Den Namen darf man in diesem Falle ruhige wörtlich nehmen und Mia muss einige Herausforderungen meistern, um sich richtig einleben zu können.

 

Die Geschichte ist mit Witz und Charme erzählt. Der Humor kommt nicht zu kurz, wirkt aber zu keiner Zeit aufgesetzt. Die Autorin hat ihre Charaktere liebevoll gezeichnet und obwohl sie nicht völlig ohne Klischees auskommt, wirkt die Handlung glaubhaft. Anfangs fühlte ich mich ein bisschen an Flavia de Luce und Harry Potter erinnert, das verlor sich aber im weiteren Verlauf und Mia erlebte ganz eigene auf sie zugeschnittene Abenteuer. Das Buch erzählt eine lustige und spannende Geschichte, die mich zum Schluss noch einmal derartig überraschte, dass ich sie vergnügt beenden und mich auf eine Fortsetzung freuen kann.