Nicht klein beigeben - Zwei Kämpfernaturen

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internetmaus1954 Avatar

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Paris, in die Stadt der Liebe entführt uns Marie Lacrosse in ihrem neuen historischen Roman. Sehr passend finde ich das Buchcover, mondän und doch zurückhaltend.
Ein Stadtplan von Montmartre und ein umfangreiches Pesronenregister sind der Handlung vorangestellt. Das gefällt mir und ist sehr hilfreich.
Im Sommer des Jahres 1866 unterstützt die alte Hebamme Marianne zwei jungen Frauen bei der Geburt ihrer Mädchen. Elise ist die Tochter einer armen Wäscherin, deren Mann der Trunksucht verfallen ist. Valérie die Tochter eines reichen Kunsthändlers. Bereits hier zeigen sich die Gegensätze von Montmartre, die dem Buchtitel gerecht werden.
Die Mutter von Elise hat sich in der Wäscherei hochgearbeitet. Nachmittags hilft auch Elise mit und verdient sich etwas Geld. Noch ein Jahr muss sie die Klosterschule besuchen.
Ganz anders das Leben von Valérie. Im Pensionat für höhere Töchter ist sie in Mathematik und Naturwissenschaften besonders gut. Ihr Vater , der sich in der Kunstszene auskennt, förderte seine vielseitig begabte Tochter. So kann sie sich zwischen den üblichen Beschäftigungen feiner Damen, worauf ihre Mutter großen Wert legt, auch der Malerei widmen.
Bereits auf den Seiten der Leseprobe lernen wir die drastischen Unterschiede zwischen arm und reich kennen. Doch die Welt ist im Umbruch. Es ist die Zeit der Belle Époque. Das Althergebrachte muss dem Fortschritt weichen. Frivole Tänze, wie der Cancan und impressionistische Maler erobern die Kunstwelt. Maler und Bildhauer orientieren sich am wahren Leben. Eine spannende Zeit, in die ich gern weiter im Buch eintauchen würde.