Ein wunderbarer Schmöker

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Von der ersten Zeile an hat mich dieser historische Roman begeistert. Der Autorin Marie Lacrosse ist es gelungen, das Pariser Künstlermilieu des neunzehnten Jahrhunderts lebhaft auferstehen zu lassen. Die beiden Hauptfiguren Elise und Valérie verkörpern dabei zwei starke Frauen aus sozial ganz unterschiedlichen Milieus, die die jeweiligen Herausforderungen annehmen, um ihre Lebensträume zu verwirklichen.

Elise muss als Tochter einer armen Wäscherin schon früh mitarbeiten, um die Familie zu unterstützen. Sie möchte eine gefeierte Tänzerin werden und auf den Varietébühnen am Montmartre auftreten. Die am selben Tag geborene Valérie wächst behütet als Tochter eines Kunsthändlers auf und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihr Maltalent zu nutzen und auf der Kunstakademie zu studieren.

Die Autorin hat in ihre spannende Romanhandlung historische Persönlichkeiten aufgenommen wie die Maler Toulouse-Lautrec, Degas oder van Gogh, die Cancan-Tänzerin Louise Weber oder auch Gustave Eiffel, den Erbauer des Eiffelturms. Auf diese Weise bekommt die fiktive Geschichte ein hohes Maß an Authentizität und vermittelt unterhaltsam Einiges an Wissen über die zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. In einem eigenen Kapitel "Wahrheit und Fiktion" beschreibt Marie Lacrosse ihre Recherchen und Vorgehensweise. Ein umfangreiches Personenverzeichnis am Beginn des Buches ist für den Einstieg nützlich.

Das Cover und die Innenseite des Umschlags sind stimmig, ansprechend und dem Zeitkolorit entsprechend gestaltet; der Hinweis auf den Folgeband macht mich bereits neugierig darauf, wie die Geschichte von Elise und Valérie weitergehen wird.