Einblicke in die Pariser Kunst- und Cancanszene

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loreley Avatar

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Elise und Valèrie...zwei Frauen, die am gleichen Tag zur Welt kommen und im ausklingenden 19.Jahrhundert im Pariser Vorort Monmartre leben. Während Elise als Tochter einer Wäscherin aufwächst und zunächst selbst als solche arbeitet, ist Valérie vom Schicksal begünstigter. Ihr Vater ist Galerist und sie wächst behütet und priveligiert auf. Durch den Vater, der ihr Talent entdeckt und sie schließlich auch Malerei studieren lässt, kommt sie in Kontakt mit den zeitgenössischen Malern. Aber auch ihr Studium lässt sie mit der Pariser Kunstszene in Berührung kommen. So ist der Maler Toulouse-Lautrec ihr Vertrauter, der später viele Szenen der Gartenlokale und Varieté von Monmartre künstlerisch darstellt.
Zeitgleich verkehrt Elise in einem Varieté von Monmartre, das später als Moulin Rouge bekannt wird und hofft auf eine Karriere als Cancan-Tänzerin. Hier lernt sie auch die Tänzerin La Goulue kennen, die mit ihren provokant-vulgären Tanzeinlagen zur Berühmtheit gelangt. Auch diese Figur hat es gegeben und wurde von der Autorin Narie Lacrosse hervorragend recherchiert und porträtiert.

Mir hat das Buch sehr gefallen. Zum einen ist der Erzählstil flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten. Zum anderen finde ich die Geschichte um die beiden Frauen interessant. Ich liebe den Impressionismus und habe mich beim Lesen gefreut bekannte Maler wie van Gogh, Renoir und Toulouse-Lautrec zu treffen und in die Pariser Kunstszene einzutauchen. Hier hätte ich mich noch über etwas tiefergehende Bildbeschreibungen gefreut, was den Roman aber eventuell auch überfrachtet hätte. Parallel dazu hat mir auch der Erzählstrang der ärmeren Bevölkerung von Monmartre, ihr ungeschönter Überlebenskampf und dem Aufstieg und dem goldenen Zeitalter des Cancan gefallen.

Sa dies der erste Teil einer Diologie ist, freue ich mich schon auf die Fortsetzung.