Alliierte Schatzsucher?

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maenade Avatar

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Die Leseprobe zum Buch Monuments Men lässt mich einigermaßen unschlüssig zurück. Das Thema, das Suchen und Auffinden von Kunstwerken, die im Nationalsozialismus aus den unterschiedlichsten Gründen verschleppt wurden, oft, um sie im geplanten sogenannten Führermuseum auszustellen, ist ein sehr spannendes. Die Geschichten, die mit jedem der Protagonisten einerseits, mit jedem der Kunstwerke andererseits verbunden sind, interessieren mich wahnsinnig. Allerdings habe ich Schwierigkeiten mit einem Blickwinkel, der völlig auf die Alliierten gerichtet ist, der alles, was unter ihrer Regie passierte gut heißt, jede "Schutzmaßnahme" der Deutschen als Raub hinstellt (wo oft genug Museumsmenschen tatsächlich aus Sorge um ihre Schützlinge handelten, egal, was ihre politische Einstellung war - aber dazu gibt es andere Bücher und Artikel).
Ob dieses Buch solche einseitige Heldenverehrung betreibt, kann ich noch nicht einschätzen, vor allem die Vorbemerkung lässt aber darauf schließen. Die Monuments Men haben nun Bewunderung, vielleicht sogar Verehrung verdient, keine Frage! Gerechter wird ihnen aber eine sachliche Behandlung des Themas. Da dieses mich, wie gesagt, sehr interessiert und ich hoffe, dass der Autor bei aller Heldenverehrung einen objektiven Blick behalten hat, würde ich mir bei diesem Buch nun wirklich gerne selber eine Meinung bilden und es daher gerne lesen.

- Hoffentlich sind in der gedruckten Ausgabe auch die ärgerlichen Druckfehler bzw. merkwürdigen Zeilenumbrüche beseitigt: S. 16: Kirk Varnedoc hieß, wenn ich mich nicht völlig irre Varnedoe, und war sicherlich nicht 105 Jahre lang Kurator am Museum of Modern Art. Etwas kleinlicher: S. 183: Zeilenumbruch in der Zahl 700000, nicht besonders schön... Daher gibt es für die Leseprobe auch erstmal nur 2 Sterne. Ich hoffe, dass das fertige Buch besser bearbeitet ist, hält was es verspricht und dann auch mehr Sterne verdient hat.