Gut recherchiertes Sachbuch oder amerikanisches Pathos?

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caillean79 Avatar

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Auf die LP von "Monuments Men" habe ich mich besonders gefreut, weil die Zeit des 2. Weltkriegs zwar kein schönes, aber immer ein sehr interessantes Thema für mich war. Die Frage, wie bedeutende Kunstschätze vor der Zerstörung durch Kriegshandlungen geschützt werden konnten (oder wie sie nach dem Krieg zurückgebracht werden konnten) hatte ich mir noch nie gestellt. Umso gespannter war ich auf die Geschichte der Monuments Men, zumal dies bisher offenbar ein wenig hervorgehobenes Thema in der Vielfalt der Dokumentationen über den 2. WK ist.

Die Vorbemerkungen zum Buch haben mich allerdings ein wenig skeptisch gemacht - wird es ein Sachbuch, das den Fokus auf genaue Recherche legt, oder driftet die abenteuerliche Story der Monuments Men in amerikanisches Pathos ab? Zumindest die Geschichte über das Treffen des Autors mit einem hochbetagten früheren Monuments Man lässt eher letzteres vermuten. Trotzdem würde ich sehr gerne mehr über die Monuments Men erfahren.

Das erste Kapitel, in dem wir Walker Hancock durch Aachen begleiten um die Schätze des Aachener Doms zu retten, war trotz der Klassifikation als Sachbuch mit einem Spannungsbogen aufgebaut, der einem Thriller alle Ehre gemacht hätte.

Die Vorstellung der Hauptfiguren ist zum "Hintereinander-Durchlesen" nicht geeignet - zu viele Informationen kompakt zusammengefasst, spätestens nach Nr 4 verliert man den Durchblick. Aber es ist natürlich sicher eher dazu gedacht, während des Lesens der Kapitel zurückzublättern und sich über die jeweilige Hauptfigur im aktuellen Kapitel näher zu informieren.

Im Moment bin ich nach der Leseprobe also noch ein wenig unschlüssig, wie ich das Buch finden soll - aber ich bin dennoch sehr neugierig darauf und würde mich freuen, es vorablesen zu können.