Monuments Men

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Eine Gruppe von alliierten Soldaten soll kurz vor Ende des 2. Weltkrieges versuchen, bedeutende Kunstschätze zu retten.

Endlich mal ein anderes Thema aus der Zeit des 2. Weltkrieges. Die Verfolgung von Menschen, die dem System nicht genehm waren, wird in den Medien oft thematisiert, Hitlers Helfer und Hitlers Frauen kennen wir zur Genüge (Guido Knopp lässt grüßen). Nun also Kunstschätze.

Die Leseprobe besteht zunächst einmal aus vielen Zitaten (mit viel Pathos), einem Vorwort (mit ebenso viel Pathos), einer Inhaltsangabe, der Vorstellung der Hauptpersonen und vielen, vielen leeren Seiten. Das alles mag für die Dramaturgie des gesamten Buches wichtig und förderlich sein, die eigentliche Leseprobe verkürzt es allerdings auf klägliche 8 Seiten. Schade.

Zunächst wird der Stand des Krieges kurz skizziert. Hierbei wird auch auf die Diskrepanz zwischen der Intention der kämpfenden Truppe („Aachen dem Erdboden gleichzumachen“) und den Zielen der Monuments Men hingewiesen. Viel Geschichtswissen scheint der Autor dem Leser dabei nicht zuzutrauen, so weist er extra darauf hin, dass der 2. Weltkrieg offiziell am 8. Mai 1945 endete.

Seine eigentliche Geschichte beginnt der Autor sehr geschickt, indem er Eindrücke durch eine konkrete Person vermittelt, mit der sich der Leser identifizieren kann; der Zustand der Stadt Aachen und des Doms wird aus der Sicht von Walker Hancock eingehend beschrieben. Diese Beschreibung ist sehr bildhaft und gut nachvollziehbar. Der Leser meint, selbst im Aachener Dom zu stehen. An anderer Stelle sind die Überleitungen allerdings schlecht konstruiert und wenig glaubhaft, so kommt der Mann, der ausgesandt wurde, bewegliche Kunstobjekte und andere bedeutende Kulturgüter aufzuspüren und zu retten, erst auf die Idee, dass sich im Aachener Dom doch Domschätze befinden könnten, als ein Pfarrer einen Kellers erwähnt!

Ziemlich zum Schluss der Leseprobe erhalten die deutschen Leser noch ein paar Streicheleinheiten: „Hancock wusste aber sehr wohl, dass nicht alle Deutschen Nazis gewesen waren oder Untaten verübt hatten.“ Nett gesagt.

Insgesamt verspricht das Buch einen spannenden Einblick in ein Stück Geschichte. Ich habe allerdings meine Zweifel, ob es mehrdimensional genug ist, um dieses Versprechen zu halten.