Der erste Fall von Rechtsmedizinerin Schwarz: Mooresschwärze

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Der erste Band der neuen Reihe von Catherine Shepherd um die Rechtsmedizinierin Julia Schwarz beginnt sehr spannend. Im ersten Abschnitt des Prologes wird in den ersten Sätzen zunächst noch eine positive Atmosphäre erzeugt: "Der Himmel strahlt so blau und wolkenlos,dass ich mich darin verlieren könnte. Ich atme den Duft des Grases ein. Es riecht trocken, fast wie Heu.Ich mag diesen Geruch. Er erinnert mich an meine Kindheit, an die Zeit auf dem Bauernhof meiner Großeltern, als ich mich im Heu versteckt habe, um nicht ins Haus zu müssen" (Seite 5), die aber schnell durchbrochen wird. Schon dieser Gedanke der jungen Frau weckt erste düstere Vorahnungen:"Was könnte schöner sein, als im Hochsommer auf einer wunderschönen Wiese unter strahlendblauem Himmel zu sterben?" (Seite 5) und dann erfährt man, dass die junge Frau sich in den Fängen eines Peinigers befindet, der ihr das Leben nehmen will: "Doch dann spüre ich seinen Stiefel auf meinen Bauch. Er tritt auf das Bild, das er mit viel Mühe gemalt hat, und drückt mich zurück nach unten,in die Dunkelheit, die mich in ihre Arme nimmt und das Leben aus mir herauspresst." (Seite 9). Kurze Zeit später ist sie tot: "In einem Strom aus Luftblasen verlässt es meinen Körper, und mit jedem Bläschen wird der Lichtreflex kleiner,der sich darin spiegelt. Solange,bis nichts übrig ist als Schwärze." (Seite 9). Interessant ist die Wahl der Erzählperspektive, der Ich-Perspektive des Opfers, die erst im letzten Satz mit dem "Strom der Luftblasen", der den Körper des Opfers verlässt, wechselt.
Das darauf folgende erste Kapitel zeigt die Protagonistin Julia Schwarze, die Rechtsmedizinierin an einem Kölner Institut ist. Man erfährt, dass sie diesen Beruf ergriffen hat, weil sie als junges Mädchen ihren Bruder durch einen Mord verloren hat, der nie aufgeklärt werden konnte.
Sie wird von Kriminalkommissar Florian Kessler zum Fundort einer Leiche gerufen- der Leiche im Moor. Die Leiche weist eine merkwürdige Tätowierung am Bauch auf, die in Julia Schwarz eine Erinnerung wachruft, die sie aber nicht genau fassen kann.....
Damit endet die Leseprobe, die von Beginn an fesselt. Authentische, interessante Protagonisten mit persönlicher Geschichte, ein gruseliger Fall und eine atmosphörische Dichte- alles, was für einen guten Krimi wichtig ist, findet man vor.