Es moppert wieder

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elke seifried Avatar

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Martina Richter hat mich vor kurzem schon mit „Mopshimmel“ wirklich sehr gut unterhalten. Auch mit „Mopswinter“ hat sie mich Krimi- und Hundeliebhaberin wieder voll angesprochen.

Im Gegensatz zum ersten Teil, bei dem es ja erst einmal einiges zu Holmes und seiner Familie gab, geht es hier schon im Prolog mit dem Mord los und die Leiche ist auch bald gefunden, ganz klar von Holmes und seiner Familie. Die Kommissare Gerlach und Waterson werden zum Fundort des toten Langläufers gerufen. Da Waterson und Holmes im ersten Band schon zu dicken Freunden geworden sind und zudem tolles Teamwork betrieben haben, ist sofort klar, dass Holmes die Ermittlungen mit seiner Spürnase wieder kräftig unterstützt. Dies ist auch bitter nötig, denn während die Kommissare noch tief im Dunkeln tappen, wird ein zweiter Langläufer angeschossen. Muss man am Ende im verschneiten Kniesingen mit einem Serienkiller rechnen? Beweise müssen her und zwar ganz schnell.

Der Schreibstil ist im zweiten Teil genauso spritzig und locker, flüssig, dass man erneut regelrecht durch die Seiten fliegt. Es darf auch wieder ausgiebig geschmunzelt werden, außerdem ist dieses Mal mehr Rätselraten angesagt. Bei „Mopswinter“ steht der Krimi etwas mehr im Vordergrund, mit was ich eigentlich nach dem einführenden ersten Teil auch schon gerechnet habe. Die Autorin legt gekonnt Finten und die Ermittlungen kommen nicht zu kurz, so dass man wirklich mit rätseln und kombinieren kann. Die Auflösung hat dann sogar noch eine Überraschung parat, weil der Fall nicht zu durchschaubar war. Hier werden nicht nur Hundefreunde sondern auch Krimifans fündig.

Ich bin Hundenarr und Holmes und seine tierischen Freunde sind mir schon im letzten Teil ans Herz gewachsen. Auch dieses Mal hat mich Holmes mit seinem Charme völlig um den Finger gewickelt. Ich kann einfach über seine herrlich tollpatschige Art super viel schmunzeln. Ich finde auch die Hundeperspektive wirklich hervorragend dargestellt, ich kann zumindest meinen eigenen Hund ganz oft wiederentdecken. Richtig gut gefällt mir auch, dass nicht nur Holmes Perspektive geschildert wird, sondern Holmes eben auch als Ich-Erzähler tätig ist. So wird auch ab und an ein amüsanter Blick auf die Welt der Zweibeiner geworfen. Ein bisschen schade fand ich, dass von den anderen tierischen Mitbewohnern nicht so viel erzählt wird. Dafür hat die Mithilfe von Holmes hübscher Freundin Mathilda, der Försterhündin, für Freude gesorgt. Waterson war mir ja von Anfang an sympathisch, richtig gefreut hat mich, dass Gerlach scheinbar auch immer mehr auf den Hund kommt.

Klar ist ein Mops, oder allgemein ein Tier vielleicht nicht in der Lage solche Hilfe bei einem Kriminalfall zu leisten, aber hier kann nicht plötzlich Hund mit Mensch sprechen, sondern es gibt sogar ausgeprägte Kommunikationsprobleme. Deshalb fühlt sich die Geschichte für mich auch viel realer an.
Richtig froh war ich um die Personenliste zu Beginn. Auch wenn mir ein Großteil der Charaktere schon bekannt war, hatte ich so wieder alle parat. Da es insgesamt schon eher viele Namen sind und mein Namensgedächtnis eher als schlecht zu bezeichnen ist, war ich auch froh, dass ich beim Lesen hin und wieder einen Blick auf die Liste werfen konnte. Da hätten mir vielleicht auch ein paar weniger genügt.

Alles in allem eine tolle Fortsetzung, die Krimifans und Tierfreunde wirklich kurzweilig, amüsant und spannend unterhält.