Roman als funktionierendes Kopfkino

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andreas_m Avatar

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Eigentlich möchte Siggi nur in Ruhe Hechte angeln. Doch weder sein Freund Kurt, der in chinesischen Reis investieren möchte, noch sein Kunstsachverständiger und Galerist Anton lassen ihn zur Ruhe kommen. Und dann ist da ja auch noch der aufgebrochene Trödel- und Antiquitätenladen, die außer Gefecht gesetzte Alarmanlage und der Tote in Siggis Lieblingssessel. Wenigstens der jedoch verschwindet bis zur Ankunft der Polizei - nur beruhigt das Siggis Tag natürlich keineswegs und so beginnt er auf eigene Faust, mit der Hilfe seiner neuen Putzfrau Doro (die seltsamerweise auch irgendwann einfach da ist!) Ermittlungen anzustellen.

Seien wir ehrlich: "Mord im Antiquitätenladen" funktioniert vor allem deswegen, weil sich die treuen Bares für Rares-Fans die ganze Zeit Waldi Lehnertz in die Figur des Siggi denken. Das ist knallhart kalkuliert und - das muss man neidlos anerkennen - funktioniert bestens, wenn man sich bei den Dialogen bspw. den Eifeler Dialekt mitdenkt. Die Bilder im Kopf heben diesen Roman aus der Reihe so vieler Kriminalbücher hervor, also genau das, was bei den Merkel- und Scholz-Krimis eben NICHT funktioniert. Daher: gelungen kurzweilig, was will man mehr!