Zum Frühstück eine Leiche im Himmelreich.

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Das Cover macht mir schon gleich mal gute Laune, richtig Spaß aufs Lesen und verrät schon einiges über die Story und den Ort des Geschehens. "Mord im Himmelreich " ist der erste Band einer neuen, amüsanten Cosy Crime - Krimireihe von Andreas Winkelmann, der den Leser schon ab der ersten Seite mitnimmt. Denn bereits die ersten Seiten finde ich sehr unterhaltsam und ich bin sofort mitten im Geschehen auf dem eigentlich ruhigen und idyllisch gelegenen Campingplatz namens Himmelreich. Die Personen und deren Charaktere werden sehr gut beschrieben und sind sehr detailliert ausgearbeitet, sodass ich sie mir in meiner Fantasie gut vorstellen kann. Ebenso das sichere Einfangen der Atmosphäre und des besonderen Flairs der Gegend ist dem Autor bestens und treffend gelungen. Zum Geschehen: Urplötzlich werden früh morgens (und noch vor dem ersten Kaffee!) die Pläne vom ehemaligen Schauspieler Björn Kupernikus durch einen Leichenfund und einen Hund, der hilflos auf einem Stand- up- Paddling Broard auf dem Templiner See treibt und gerettet werden muss- jäh unterbrochen und gestört. Gestört wird vor allem auch seine Ruhe im Ruhestand und er nimmt seine Traumrolle als "Tatort- Kommissar" auf, denn nun ist sein kriminalistischer Spürsinn geweckt. Mit von der Partie sind die Künstlerin Annabelle Schäfer, die mit ihm den Toten unter dem Board entdeckt hat und die liebenswerte kleine Hündin- die nun Pinguin heißt. Sympathische Akteure mit interessanten Charakteren, dazu noch Otto das 30 Jahre alte Wohnmobil und ein herrliches Campingplatz- Setting. Alles gute Voraussetzungen für einen kurzweiligen Wohlfühlkrimi. Erfrischend, skurril und interessant werden auch die übrigen, unterschiedlichen Menschen auf dem Campingplatz (und rundherum) beschrieben, was mir sehr viel Vergnügen bereitet hat. Ist Einer von ihnen ein Mörder, oder handelt es sich um einen tragischen Unglücksfall, wie die Polizei vermutet?
Der Schreibstil von Andreas Winkelmann ist humorvoll und spannend in ausgewogener Kombination. Die Geschichte liest sich flüssig, locker und leicht- und lässt mich schon am Anfang oft schmunzeln. Andreas Winkelmann schreibt aus wechselnden Perspektiven- auch aus der Sicht eines " Beobachters", was die Spannung perfekt aufrecht hält. Denn es scheint auch eine weitere Leiche zu geben, die vom " Beobachter " begraben wird. Ist der Beobachter auch der Täter, was geht da vor auf dem Campingplatz und welche Abgründe tun sich auf? Da werfen sich Fragen über Fragen auf - bei Kupernikus immer Drei. Statt Urlaub hat der passionierte Camper, vagabundierender Privatier und ehemaliger Schauspieler Kupernikus nebst netten Anhang viel zu ermitteln und er schlüpft allzu gern in seine Traumrolle als "Tatort Kommissar". Als Hauptperson finde ich ihn sehr sympathisch, seine " Alltagspoesie " liebenswert und seine Leidenschaft für guten Kaffee genial.
Am Ende gelingt es ihm alle losen Fäden zu entwirren, einzuweben und alle Fragen zu klären.
Mir hat dieser sehr unterhaltsame Krimi sehr gut gefallen, habe ihn ungern aus der Hand gelegt und in einem Rutsch gelesen. Deshalb kann ich ihn sehr empfehlen und freue mich jetzt schon auf den zweiten Band und auf ein Wiedersehen im Himmelreich.