‚Bis jetzt hatte ich schon drei wichtige Hinweise übersehen und zwei andere falsch gedeutet.'

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sabatayn76 Avatar

Von

‚Bis jetzt hatte ich schon drei wichtige Hinweise übersehen und zwei andere falsch gedeutet.
Aber es sollte noch schlimmer kommen.‘ (Seite 57)

Der Drehbuchautor Anthony Horowitz befindet sich gerade an einem Drehort in London, als der Ex-Polizist und Privatdetektiv Daniel Hawthorne mitten in den Dreh platzt: Der renommierte Scheidungsanwalt Richard Pryce wurde in seinem eigenen Haus mit einer 2000 Euro teuren Weinflasche erschlagen.

Pryce hatte gerade an einem wichtigen Scheidungsfall gearbeitet und dabei den Ehemann der bekannten Lyrikerin und Schriftstellerin Akira Anno vertreten. Die Scheidung fiel nicht gerade zu Annos Gunsten aus, und erst kürzlich hatte Anno in einem Restaurant ein Glas Wein über Pryce‘ Kopf ausgeleert und anscheinend damit gedroht, ihm eine Flasche über den Kopf zu ziehen.

Horowitz ermittelt zusammen mit Hawthorne, da die beiden einen Vertrag über drei gemeinsame Bücher abgeschlossen haben, in denen Horowitz über Hawthorne und von ihm gelöste Kriminalfälle berichtet.

Mir hat bereits der erste Hawthorne-Roman (‚Ein perfider Plan‘) sehr gut gefallen, und auch ‚Mord in Highgate‘ ist spannend, klug konstruiert, macht Spaß und bietet perfekte Unterhaltung.

Dass Horowitz selbst im Roman auftaucht, empfand ich schon in ‚Ein perfider Plan‘ als gelungenen Schachzug, und auch im zweiten Band wirkt das Ganze vollkommen überzeugend. Auch Hawthornes Spitzfindigkeit, die an Sherlock Holmes erinnert, sowie seine Ruppigkeit und die Geheimnistuerei bezüglich seiner Person gefallen mir, tragen sehr zum Lesevergnügen ein und wirken durchdacht und glaubwürdig.

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite packend geschrieben. Der Fall selbst ist vertrackt und verzwickt, aber wirkt nicht zu dick aufgetragen. Es gibt zahlreiche mögliche Täter mit überzeugenden Motiven, so dass man als Leser lange im Dunkeln tappt. Die Auflösung ist zwar überraschend, aber nicht unrealistisch.

Genauso sollten gute Kriminalromane sein! Ich freue mich schon auf den nächsten Band und weitere Bücher des Autors.