Das Urteil ist: Tod

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Der Scheidungsanwalt Richard Pryce wird mit einer sündhaft teuren Flasche Wein erschlagen und erstochen. Besagte Flasche wurde ihm kurz zuvor von einem Mandanten geschenkt, den er vor einer all zu teuren Scheidung bewahrt hat. Dessen Frau hatte den Anwalt wenige Tage zuvor gedroht, sodass eine erste Verdächtige schnell gefunden ist. Die Polizei beauftragt den Privatdetektiv Hawthorne mit der Aufgabe den Fall zu lösen. Hawthorne bittet den Autor Horowitz ihn zu begleiten und ein Buch über den Fall zu schreiben.

Wie schon im ersten Band der Reihe ("ein perfider Fall") ist das Ermittlerduo ein ziemlich ungleiches Paar. Hawthorne der brillante Detektiv, der anhand eines Wortes oder eines Schnipsels einen ganz Fall aufrollen kann, und Horowitz, der Autor, der eigentlich vieles drauf hat, aber neben Hawthorne irgendwie begriffsstutzig wirkt. Im ersten Band hat mich dies wenig gestört, da man automatisch den Vergleich zu Holmes & Watson legt und im Grunde nichts anderes erwartet. In "Mord in Highgate" fiel mir diese Differenz jedoch negativ auf. Vielleicht ist dieser Schachzug notwendig, wie bei einem Film, in dem in etwa in der Hälfte die Lage verzweifelt aussieht und der Zuschauer die Taschentücher auspackt, aber am Ende alles gut wird. Es könnte sein, dass die Kluft, die sich zwischen Hawthorne und Horowitz auftut, sich im 3. Band komplett wandelt. Ich würde es mir auf jeden Fall wünschen, denn diese Grundstimmung hat mir nicht gefallen.

Der Fall an sich ist wie bei jedem Homes & Watson Fall so verzwickt, dass jeder mal verdächtig ist und die ganzen Nebelkanonen vom wahren Täter ablenken. Der Spannungsbogen wird im Verlauf der Story gut gehalten. Der Schreibstil ist angenehm. Ein solider Thriller für einen verregneten Nachmittag.